„Die Injektion der MikroRNA-125b-5p verhindert den Zelltod der Leberzellen und damit ein Leberversagen im Mausmodell“, erklärt Dr. Amar Deep Sharma. „Damit haben wir ein neues mögliches Therapeutikum bei akutem Leberversagen gefunden“, ergänzt Professor Dr. Michael Ott. Die Doktorandin Dakai Yang überprüfte 302 MikroRNAs, die sowohl in Mäusen als auch Menschen auftreten, auf ihre Rolle bei akutem Leberversagen.
„Der Vorteil von MikroRNAs ist, dass sie sich industriell in therapeutischen Mengen herstellen und leicht durch eine Vene applizieren lassen. Doch bis es zur Anwendung am Menschen kommt, ist noch einiges zu tun“, sagt Professor Dr. Tobias Cantz. „Im nächsten Schritt werden wir nun versuchen, die optimale Konzentration der MikroRNA als Medikament zu ermitteln.“
„Diese hervorragende Arbeit ist das Ergebnis der gebündelten Expertise verschiedener Forscherteams des Exzellenzclusters und des SFB 738 und zeigt die besondere Kompetenz der MHH in der translationalen Forschung“, sagt Professor Manns, Direktor der MHH-Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie und Sprecher des SFB 738. MHH-Professor Ott führt seine Forschung zur Leber am Twincore Zentrum für Experimentelle und Klinische Infektionsforschung durch.
Quelle: Medizinische Hochschule Hannover (MHH)
Publikation: Dakai Yang et al.; MicroRNA-125b-5p mimic inhibits acute liver failure; Nature Communications, 2016; doi:10.1038/ncomms11916