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Symbolbild Lungenkrankheit COPD.

Bei der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung, kurz COPD, sind die Atemwege verengt und entzündet. © chrupka / iStock / Getty Images Plus

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Sonderpublikation: COPD diagnostizieren bevor die Lunge geschädigt wird

International führende Spezialistinnen und Spezialisten beschreiben die globale Gesundheitsbelastung durch die Lungenkrankheit COPD. Eine neue Einteilung nach Ursachen sowie umfassende diagnostische Kriterien sollen die Früherkennung und die Prävention der Erkrankung maßgeblich verbessern.

Weltweit sind mehr als 300 Millionen Menschen an COPD erkrankt, rund 3,3 Millionen Menschen sterben jährlich an der Lungenkrankheit. COPD, die englische Abkürzung für „Chronic Obstructive Pulmonary Disease“ ist eine Lungenerkrankung, bei der dauerhaft die Atemwege verengt sind.

Nun haben international führende COPD-Expert*innen in einer Sonderpublikation des renommierten britischen Fachmagazins Lancet (Impact Factor 200) wichtige Impulse für eine verbesserte Diagnostik, Therapie und Prävention zusammengefasst.

Neben einem konsequenten Schutz vor Luftverschmutzung schlagen die 29 COPD-Spezialist*innen eine Neudefinition der Krankheitstypen vor, beschreiben eine deutlich ausgeweitete Diagnostik und fordern höhere Investitionen in die COPD-Forschung. Die Publikation wurde am 6. September 2022 veröffentlicht und zeitgleich auf dem Kongress der Europäischen Respiratorischen Gesellschaft (ERS) in Barcelona, vorgestellt.

Expert*innen fordern Umdenken

„COPD ist eine enorme globale Gesundheitsbelastung für Menschen aller Länder, sozioökonomischer Gruppen und Altersstufen, wobei ärmere, benachteiligte und vulnerable Gruppen besonders betroffen sind“, sagt Prof. Dr. Daiana Stolz, Erstautorin der Lancet-Publikation und Ärztliche Direktorin der Klinik für Pneumologie am Universitätsklinikum Freiburg. Zigarettenrauchen ist weiterhin in Europa die häufigste Ursache für COPD.

„Es braucht ein Umdenken. Wir müssen die Erkrankungen früher diagnostizieren, bevor das Organ endgültig geschädigt ist und personalisierter behandeln. Das erfordert gezielte Forschungsvorgehen. Gleichzeitig müssen wir Risikofaktoren wie Luftverschmutzung, vorgeburtliche Belastungen und frühkindliche Infektionen stärker berücksichtigen. Sonst riskieren wir die Fortschritte, wie wir sie beim Rauchen gemacht haben, anderswo wieder zu verlieren“, so Stolz.

Quelle: Universitätsklinikum Freiburg


Publikation: Prof. Daiana Stolz et al.; Towards the elimination of chronic obstructive pulmonary disease: a Lancet Commission; The Lancet, 2022; DOI: 10.1016/S0140-6736(22)01273-9

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