Die in den USA gängige Methode der MR-gesteuerte Kryotherapie ist seit eineinhalb Jahren auch ein Bestandteil der verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten am Universitätsklinikum Marburg. In Tumorkonferenzen beraten sich Experten der jeweiligen Disziplinen zur für die Patienten am besten geeigneten Therapie.
Im zertifizierten Prostatakarzinomzentrum werden bei einem Tumor der Prostata die leitliniengerechten Therapieoptionen besprochen. Dazu gehören, neben der Kryotherapie- chirurgische Eingriffe, die roboterassistierte Operationsmethode Da Vinci sowie alle Strahlentherapiemöglichkeiten, inklusive Brachytherapie (interne Strahlentherapie) und Ionenstrahltherapie.
„Die interdisziplinäre Arbeit über die medizinischen Fachgrenzen hinweg ist die wesentliche Grundlage für die bestmögliche Behandlung unserer Patienten“, unterstreicht Dr. Gunther K. Weiß, Vorsitzender der Geschäftsführung.
Bundesweit einmalige Behandlung
Prof. Dr. Harald Renz, Ärztlicher Geschäftsführer des Universitätsklinikums Marburg, erklärt: „Die Kryotherapie ist eine weitere Alternative für bestimmte Tumorerkrankungen wie zum Beispiel dem Prostatakarzinom und zeigt ganz eindrücklich die Innovationskraft unseres Universitätsklinikums im Sinne einer Verbesserung der Patientenversorgung in der Onkologie.“
Professor Andreas H. Mahnken berichtet auf dem European Congress of Radiology in Wien über seine ersten Erfahrungen mit der MR-gesteuerten Kryotherapie: „Es ist ein komplikationsarmer Eingriff. Der PSA-Wert (prostataspezifisches-Antigen) konnte im Durchschnitt um über 70 Prozent auf Normalwert reduziert werden. Das Organ wird mit seinen Funktionen erhalten und so die Lebensqualität unserer Patienten gesichert.“
Kryotherapie, auch Kryoablation genannt, mit Hilfe der MRT-Steuerung gibt es bundesweit bislang einmalig in der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am UKGM in Marburg unter der Leitung von Prof. Andreas Mahnken. „Wir sind sehr froh, dass wir unseren Patienten nun diese schonende, schmerzfreie und punktgenaue Therapie anbieten können“, so Mahnken.