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Erhöhte Blutgerinnung könnte Ursache sein

Eine Blutgerinnungsstörung kann zu Folgeerkrankungen führen. © Christoph Burgstedt / iStock / Getty Images Plus

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Lungenkrebs: Erhöhte Blutgerinnung könnte Ursache sein

Eine erhöhte Blutgerinnungsneigung begünstigt das Fortschreiten und die Metastasierung von Lungenkrebs. Ob die Blutgerinnung darüber hinaus auch die Entstehung der Tumoren fördert, war bislang unbekannt. Forscher vom Deutschen Krebsforschungszentrum sind nun erstmals einer möglichen Rolle der Blutgerinnung bei der Entwicklung von Lungenkrebs auf der Spur.

Die Wissenschaftler untersuchten in der prospektiven EPIC-Heidelberg-Studie, ob prädiagnostische Marker der Blutgerinnung herangezogen werden könnten, um das Lungenkrebsrisiko vorherzusagen. Dazu bestimmten sie die Menge verschiedener an der Blutgerinnung beteiligter Faktoren, wie z. B. Fibrinogen, lösliche Glykoproteine, lösliches P-Selektin und andere.

Diese charakteristischen Eiweiße der Blutgerinnung wurden in Ausgangsblutproben von 2480 EPIC-Teilnehmern ermittelt. Mit diesen Ausgangswerten wurden dann die Gerinnungsfaktor-Konzentrationen von 190 EPIC-Teilnehmern verglichen, die im Laufe der Nachbeobachtungszeit der EPIC-Studie an Lungenkrebs erkrankt waren.

„Sowohl eine höhere Blutkonzentration von Fibrinogen als auch von löslichem P-Selektin weit vor dem Auftreten der Erkrankung waren in unserer Arbeit signifikant mit einem höheren Lungenkrebsrisiko verknüpft", beschreibt Erstautorin Mirja Grafetstätter das Hauptergebnis der Studie. „Dies ist der erste Hinweis darauf, dass eine gesteigerte Gerinnungsaktivität nicht nur einen bereits bestehenden Lungenkrebs fördert, sondern an dessen Entstehung beteiligt sein könnte. Ein ursächlicher Zusammenhang muss jedoch in weiteren Studien noch getestet werden."

Prädiagnostische Marker der Blutgerinnung

„Mit der aktuellen Arbeit stützten wir erstmals mit einer prospektiven Studie die Hypothese, dass eine gesteigerte Blutgerinnungsneigung die Entstehung von Lungenkrebs fördern könnte", sagt Studienleiter Tilman Kühn Der deutlichste Zusammenhang zwischen Krebsrisiko und Blutgerinnung besteht demnach für zwei Proteine der Blutgerinnungskaskade, das Fibrinogen und das lösliche P-Selektin.

Ob die Konzentrationen beider Eiweiße zukünftig möglicherweise als prädiagnostischer Marker für das individuelle Lungenkrebsrisiko herangezogen werden können, kann allerdings erst nach Überprüfung der aktuellen Ergebnisse in unabhängigen Studien entschieden werden.

Fibrinogen ist ein Gerinnungsfaktor, der die Aktivierung der Blutplättchen und ihre anschließende Verklumpung auslöst. P-Selektin ist ein wichtiges Oberflächenmolekül der Endothelzellen und aktivierten Blutplättchen, das unter anderem die Interaktion zwischen Plättchen und Tumorzellen ermöglicht und eine besondere Rolle bei der Metastasierung spielt. 

Quelle: Deutsches Krebsforschungszentrum


Originalpublikation: Mirja Grafetstätter et al.; Plasma Fibrinogen and sP-Selectin are Associated with the Risk of Lung Cancer in a Prospective Study; Cancer Epidemiol Biomarkers & Prevention, 2019, DOI: 10.1158/1055-9965.EPI-18-1285 

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