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Erste Molekül des Universums im All

Das Molekül HeH+ strahlt am stärksten in einer Spektrallinie bei einer Wellenlänge von 0,149 mm (entsprechend einer Frequenz von 2,01 Terahertz). © vchal / iStock / Thinkstock

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Heliumhydrid-Ions: Erste Molekül des Universums im All

Einem internationalen Forscherteam unter der Leitung von Rolf Güsten vom Bonner Max-Planck-Institut für Radioastronomie (MPIfR) und unter Beteiligung von Forscherinnen und Forschern des SFB 956 „Conditions and Impact of Star Formation“ der Universität zu Köln ist es gelungen, das Heliumhybrid-Ion HeH+ im Weltall nachzuweisen.

Trotz seiner Bedeutung für die Geschichte des frühen Universums gelang es lange Zeit nicht, den Nachweis für HeH+ in astrophysikalischen Umgebungen zu erbringen. „Die Chemie des Universums hat mit HeH+ begonnen. Der fehlende Nachweis für die Existenz dieses Moleküls im interstellaren Raum war lange Zeit ein Dilemma für die Astronomie”, so Dr. Rolf Güsten vom Max-Planck-Institut für Radioastronomie, Erstautor der Veröffentlichung und bis zum Oktober 2018 Projektleiter für den GREAT-Empfänger (German Receiver for Astronomy at Terahertz Frequencies).

GREAT ist ein hochauflösendes Spektrometer für astronomische Beobachtungen an Bord von SOFIA (Stratosphären-Observatorium für Infrarot-Astronomie), einem modifizierten Flugzeug des Typs Boeing 747 SP, das als fliegendes Observatorium genutzt wird. Das Molekül HeH+ strahlt am stärksten in einer Spektrallinie bei einer Wellenlänge von 0,149 mm (entsprechend einer Frequenz von 2,01 Terahertz). Leider ist die Erdatmosphäre in diesem Wellenlängenbereich komplett undurchlässig für alle bodengebundenen Observatorien, so dass die Suche entweder aus dem Weltraum oder mit hochfliegenden Observatorien erfolgen muss.

Durch die Flughöhe von SOFIA in rund 13 Kilometern kann der GREAT-Empfänger aber in diesem Spektralbereich operieren, erklärt Professor Dr. Jürgen Stutzki von der Universität zu Köln und Projektleiter von GREAT: „Die astronomische Entdeckung von HeH+ kann nur in diesem Spektralbereich gelingen. Unser Empfänger für Frequenzen im Terahertz-Bereich demonstriert in eindrucksvoller Weise, welches wissenschaftliche Potenzial in diesem Instrument steckt, das wir im Rahmen des SFB 956 gemeinsam mit dem MPI für Radioastronomie entwickelt haben und betreiben.“

Quelle: Universität zu Köln

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