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Die Überwachung des Therapieansprechens bei TB-Patienten ist bislang problematisch. © KTStock / iStock / Getty Images Plus

Biomarker TB27: Fortschritt in der Überwachung des Therapieansprechens bei Tuberkulose

Ein Forscherteam um Dr. Maja Reimann am Forschungszentrum Borstel, Leibniz Lungenzentrum, hat einen RNA-basierten Biomarker entwickelt, der das Therapieansprechen bei Tuberkulose (TB) ohne bakterielle Kultur überwachen kann.

Die Überwachung des Therapieansprechens bei TB-Patienten ist bislang problematisch. Sputum-Mikroskopie ist nicht akkurat, und Sputum-Kulturen benötigen sechs (Flüssigkultur) bis acht Wochen (Festkultur), um eine zuverlässige Aussage über den Therapieerfolg zu ermöglichen. Während dieser Zeit gelten Patienten mit noch lebenden Mykobakterien als potenziell ansteckend. Für klinische Studien wären Verfahren wünschenswert, die schneller als Kulturen den Zeitpunkt der Kulturkonversion vorhersagen, um die Wirksamkeit neuer Medikamente effizient zu vergleichen.

Das Forscherteam führte eine prospektive Identifizierungs- und unabhängige Validierungskohorte mit Patient*innen durch, die an infektiöser Lungentuberkulose litten. Hierzu wurden Daten von Tuberkulosepatient:innen ausgewertet, die im Rahmen von Studien des Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) seit 2013 erhoben wurden. Dabei wurden wöchentliche Sputumproben untersucht und die genaue Zeit bis zur Kulturkonversion bestimmt.

Präzise TB-Therapieprognose mit TB27

Durch Analyse von 45.000 RNA-Molekülen im menschlichen Blut und den Einsatz biomathematischer Verfahren identifizierte das Team 27 RNA-Moleküle, mit denen sich der Zeitpunkt der Kulturkonversion exakt vorhersagen lässt. TB27 kann somit bereits eine Woche nach Therapiebeginn präzise berechnen, wann die Kultur negativ wird – beispielsweise nach weiteren zwei Wochen.

Die Vorhersagegenauigkeit ist mit einem r²-Wert von X statistisch hoch signifikant. „TB27 könnte einen wichtigen Beitrag dazu leisten, wie wir den Erfolg von Tuberkulose-Therapien bewerten. Dieser Biomarker ermöglicht nicht nur eine schnellere und nicht-invasive Überwachung des Therapieansprechens, sondern könnte ebenfalls zu einer effizientieren Bewertung neuer Wirkstoffe in klinischen Studien beitragen.“

Quelle: Forschungszentrum Borstel, Leibniz Lungenzentrum


Originalpublikation: Maja Reimann et al.; TB27 – A Transcriptomic Model to Predict Mycobacterium tuberculosis Culture Conversion; Pathogens and Immunity, 2024;10(1):120–139, DOI: 10.20411/pai.v10i1.770

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