Branche
on
Animierte Darstellung eines menschlichen Gehirns und dessen Netzwerke.

Unsere Hände ermöglichen durch ihre empfindlichen Fingernerven das Fühlen und Greifen von Gegenständen im Alltag. © ipopba / iStock / Getty Images Plus

| |

Heilungsprozesse: Nervenverletzungen der Finger mit moderner Bildgebung besser erforscht

Tastempfindungen von Fingern in der Großhirnrinde sichtbar machen und somit den Heilungsprozess bei Patienten mit Fingerverletzungen unterstützen und beschleunigen. Wissenschaftler des Universitätsklinikums Regensburg (UKR) und der Universität Regensburg (UR) widmen sich in ihrer Forschungsarbeit genau diesem Ansatz. Dafür wurden sie nun mit dem Förderpreis der Sibylle-Assmus-Stiftung ausgezeichnet.

Greifen, Ziehen, Drücken, Fühlen oder Umarmen. Unsere Hände sind tagtäglich im Dauereinsatz und ein unverzichtbares haptisches Werkzeug. Sie erlauben es uns Gegenstände zu ertasten und begreifbar zu machen. Eine notwendige Voraussetzung für die sensorische Handfunktion ist dabei ein intaktes Gefühlsempfinden der Finger – deren empfindlichste Strukturen die Fingernerven darstellen.

Forschung zur Nervenregeneration

Während moderne rekonstruktive Verfahren bei Verletzungen von Haut, Gefäßen und Knochen oft zu hervorragenden Heilungsergebnissen führen, bleiben die Resultate nach Nervenverletzungen meist unbefriedigend. Die von den feinsten Tastkörperchen der Hand erfassten sensorischen Reize werden über Nerven an spezifische Bereiche im Gehirn weitergeleitet, und erst dort bewusst wahrgenommen und interpretiert.

In Regensburg untersucht ein interdisziplinäres neurowissenschaftliches Expertenteam des Universitätsklinikums und der Universität aus den Bereichen Neurowissenschaften, Handchirurgie, Neurochirurgie, Neuroradiologie, experimenteller Psychologie und Medizintechnik die komplexen Prozesse der Nervenregeneration.

Neue Therapieansätze

Mithilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT) kann die Verarbeitung von Tastempfindungen einzelner Finger in definierten Bereichen der Großhirnrinde sichtbar gemacht werden. Das Forschungsteam nutzt diese bildgebende Methode, um den Heilungsprozess bei Patienten mit Nervenverletzungen zu untersuchen und die Wiederkehr von Gefühlswahrnehmung von der Hand bis zum Gehirn gezielt zu begleiten.

Die gewonnenen Erkenntnisse sollen neue therapeutische Ansätze für die bislang unzureichenden Heilungsergebnisse aufzeigen und zur gezielten Optimierung zukünftiger Rehabilitationsverfahren bei peripheren Nervenverletzungen beitragen. Für dieses innovative Forschungsvorhaben wurde die Forschungsgruppe nun mit dem renommierten Förderpreis der Sibylle-Assmus-Stiftung ausgezeichnet. Der Preis ist mit einer Fördersumme von 10.000 Euro dotiert.

Quelle: Universitätsklinikum Regensburg (UKR)

Newsletter abonnieren

Newsletter Icon MTA Blau 250x250px

Erhalten Sie die wichtigsten MT-News und Top-Jobs bequem und kostenlos per E-Mail.

Mehr zum Thema

Gestreutes weißes Amphetaminpulver/Kokain.
3D-animierte Darstellung eines Hirntumors im menschlichen Gehirn.

Das könnte Sie auch interessieren

3D-animierte Darstellung einer Gebärmutter und Endometriose.
CAR-T-Zelltherapie beim diffusen großzelligen B-Zell-Lymphom (DLBCL) - Nahaufnahme 3D-Illustration.
Darstellung eines menschlichen Gehirns mit Nervenzellen, das unter Alzheimer leidet.