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Teströhrchen Coronavirus Labor.

SARS-CoV-2 hat weniger Stacheln als bisher angenommen. © solarseven / iStock / Getty Images Plus

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3D-Modell: Neue Erkenntnisse zum Aufbau des Coronavirus

Zu Beginn der Corona-Pandemie gab es nur wenig gesicherte Daten über das Virus SARS-CoV-2. Darstellungen beruhten auf niedrig aufgelösten Elektronenmikroskopie-Bildern oder Wissen über das eng verwandte Virus SARS-CoV-1. Nun hat ein Team unter der Leitung der Biophysikerin Dr. Andrea Thorn von der Universität Hamburg ein neues Modell des Virus erstellt – und stellt es öffentlich zur Verfügung.

Dr. Thorn erforscht den molekularen Aufbau des Coronavirus. „Wir haben oft in enger Zusammenarbeit mit den Originalautorinnen und -autoren wissenschaftlicher Studien und Arzneimittelentwicklern Antworten auf Fragen zur Strukturbiologie des Virus gesucht: Wie es in eine Zelle eindringt, wie es aussieht, welche Folgen Mutationen für die Funktion des Virus haben“, sagt die Wissenschaftlerin.

Bereits im März 2020 hat sie für ihre Forschung ein internationales Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zusammengestellt, die „Coronavirus Structural Task Force“. Heute sind 26 Forschende aus sieben Ländern daran beteiligt und die Gruppe wird von der Universität Hamburg aus koordiniert.

Frei verfügbare Bildersammlung & 3D-Modell zum Selbstdrucken

Das neue Modell der Task Force korrigiert frühere Annahmen über das Aussehen des Virus: So ist dieses kleiner als ursprünglich angenommen. Seine Stacheln sind sehr biegsam und schwimmen in der Virushülle. Die Anzahl der Stacheln ist ebenfalls geringer als bisher angenommen: Es sind circa 25 statt etwa 100 wie bei SARS-CoV-1.

Das Team hat eine umfassende, frei verfügbare Bildersammlung erstellt und zusammen mit der Universität Utah ein Video, das die Infektion einer Lungenzelle durch SARS-CoV-2 genau zeigt.

Interessierte können das 3D-Modell online ansehen oder sich mit einem 3D-Drucker selbst eines herstellen. Eine Anleitung sowie wissenschaftliche Informationen zum Modell sind ebenfalls verfügbar.

Quelle: Universität Hamburg

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