Bei Anwendung und Ergebnis der Katheterablation, einer wichtigen Methode zur Behandlung des Vorhofflimmerns (VHF), gibt es deutliche Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Das zeigen aktuelle Daten aus dem Deutschen Ablationsregister, die auf der Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie präsentiert wurden. Die neue Studie zeigt mögliche Ansätze zu einer Verbesserung der VHF-Behandlung bei Frauen auf.
Unterschiede bestätigt
„Insgesamt stellen Frauen lediglich ein Drittel der mit Katheterablation behandelten Patienten dar, was vorbeschriebene Unterschiede in der klinischen Versorgung bestätigt,“ berichtet Studienautorin Dr. Maura Magdalena Zylla von der am Register beteiligten Klinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie des Universitätsklinikums Heidelberg. Nach einem Jahr betrug die Erfolgsrate nach Ablation bei Männern 54,6 Prozent, bei Frauen 49,8 Prozent. Bezüglich Mortalität und schweren Komplikationen fand sich kein Unterschied, zur medikamentösen Therapie wurden bei Frauen vermehrt Betablocker (73,8 gegenüber 66,2 Prozent) oder Digitalis (6,8 gegenüber 3,6 Prozent) eingesetzt. Ebenso ergab sich ein Unterschied in der Notwendigkeit einer Schrittmachertherapie mit 3,7 gegenüber 1,2 Prozent.
Dr. Zylla: „Der geringere Erfolg der Ablation konnte durch diese Therapien allerdings im Hinblick auf das klinische Gesamtergebnis nicht kompensiert werden.“ Beobachtet wurde bei Frauen im Vergleich zu Männern auch eine höhere Rate an Blutungskomplikationen.
Die Studie zeige, dass eine Optimierung der Therapie von Frauen mit VHF notwendig ist. Dr. Zylla: „Frauen sollten zukünftig in prospektiven, multizentrischen Studien zur Ablation bei Vorhofflimmern vermehrt im Fokus stehen, damit mögliche Verbesserungsansätze gezielt geprüft und validiert werden können.“
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft (idw-online)
Weitere Informationen
DGK Abstract Zylla et al., Sex-Associated Outcome of Atrial Fibrillation Ablation – Data from the German Ablation Registry
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz und Kreislaufforschung e.V. (DGK)