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Durch Staub und Pollen verschmutzte Luft.

Allergien belasten Betroffene und Gesundheitssysteme und entstehen durch genetische, lebensstilbedingte und Umweltfaktoren. © Ralf Geithe / iStock / Getty Images Plus

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Klimawandel: Pollenallergien nehmen durch Umweltveränderungen deutlich zu

Es ist Pollensaison und damit leiden wieder viele Menschen unter Allergien. Der Klimawandel sowie steigende Luftschadstoffbelastungen können unsere Gesundheit ebenfalls beeinträchtigen. Expertinnen und Experten unterschiedlichster Disziplinen haben sich erstmals im VDI zu den Zusammenhängen dieser Umweltfaktoren ausgetauscht. Das Ergebnis ist die VDI-Handlungsempfehlung „Klimawandel – Luftqualität – Pollenallergie“.

Der Fokus der Zusammenarbeit der Experten und Expertinnen lag auf den Wechselwirkungen von Klimawandel und Luftschadstoffen mit durch Pollen ausgelösten Allergien. Umwelt-, Gesundheits- und Planungsexpertise wurde berücksichtigt. Im Zentrum stand die Frage: Wie beeinflussen Luftschadstoffe und klimatische Veränderungen das Vorkommen, die Menge und das allergieauslösende Potenzial von Pollen – und was ist zu tun?

Luftverschmutzung begünstigt Allergien

Allergische Erkrankungen sind mit einer hohen individuellen Krankheitslast sowie mit direkten und indirekten Kosten für die Gesundheitssysteme verbunden. Ihr Auftreten hängt von mehreren Faktoren ab: Das sind zum einen individuelle Einflussgrößen, wie die genetische Veranlagung oder der Lebensstil, aber auch Umwelteinflüsse, wie die Luftverschmutzung und das Klima, das seinerseits Wetter und Witterung beeinflusst.

In der Folge verändern sich die Pollenproduktion der Pflanzen, die Ausbreitungsbedingungen für die Pollen sowie ihr zeitliches Auftreten im Jahresverlauf. „Erst ein langjähriges und standardisiertes Pollenmonitoring erlaubt Rückschlüsse auf Veränderungen im Pollenflug – eine Fortführung der bestehenden Messreihen ist daher in vielerlei Hinsicht bedeutsam“, betont Matthias Werchan von der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst PID.

Pollen legen größere Distanzen zurück

Fakt ist: Luftschadstoffe verändern nicht nur die Zusammensetzung von Pollen, sondern machen den menschlichen Körper auch anfälliger für allergische Reaktionen. Gleichzeitig beeinflusst das Klima direkt und indirekt die Luftqualität – etwa durch Hitzewellen oder Veränderungen bei der Verteilung von Schadstoffen. Die Folge: steigende gesundheitliche Belastungen für die Bevölkerung.

Pollen können auch über größere Distanzen transportiert werden. Solche Ferntransporte von Pollen konnten bereits über Kontinente hinweg nachgewiesen werden. Der Klimawandel kann z.B. stärkere Konvektion hervorrufen, wodurch pollenbeladene Luftpakete in höhere Atmosphärenschichten gelangen und Pollen damit über größere Distanzen transportiert werden können. Dies führt mitunter zu einem Anstieg der Pollenbelastung in Regionen, in denen diese bislang niedrig war.

VDI bündelt Erkenntnisse

Die VDI-Handlungsempfehlung „Klimawandel – Luftqualität – Pollenallergie“, erschienen im Mai 2025, bündelt die Erkenntnisse des interdisziplinären Austauschs und zeigt neben dem aktuellen Forschungsbedarf vor allem Maßnahmen in den Bereichen der Stadt- und Regionalplanung, der Verminderung der Luftschadstoffbelastung und der besseren Aufklärung der Öffentlichkeit auf.

Adressiert werden politisch handelnde Personen auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene, Planungsbüros, Gartenbaubetriebe, die Wissenschaft, aber auch alle im Gesundheitssektor Tätige, Institutionen aus den Bereichen Gesundheit, Klimaschutz und Luftreinhaltung und natürlich Bürgerinnen und Bürger.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit

„Bei der Auswahl klimaresilienter Bäume sollten auch deren allergologische Eigenschaften berücksichtigt werden – sonst drohen neue Zielkonflikte“, heißt es in dem Papier. Insbesondere in der Bepflanzungsplanung von Siedlungsräumen, speziell in dicht besiedelten Gebieten, besteht laut den VDI-Experten dringender Bedarf, die allergologische Relevanz der Pollen in die Auswahl der Bepflanzung einzubeziehen.

Ute Dauert vom Umweltbundesamt betont die Stärke des Austauschs: „Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Expertengruppe konnten wir die unterschiedlichen Fachkenntnisse und Perspektiven zusammenführen und so zu einer ganzheitlichen Betrachtung gelangen. Als Luftexpertin habe ich durch diesen fachlichen Austausch zudem viel über Pollenallergien gelernt.“

Quelle: VDI e.V.


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