Eintrübungen der Hornhaut sind die zweithäufigste Erblindungsursache weltweit. Um gut sehen zu können, muss die Hornhaut frei von Gefäßen und Entzündungszellen sein. Kommt es im Rahmen von Entzündungen zu einer Einsprossung von Blut- oder Lymphgefäßen, sinkt die Transparenz und der Patient braucht gegebenenfalls eine Hornhauttransplantation. Dabei kann es jedoch zur Abstoßung des Transplantats kommen.
Hier hat das Zentrum für Augenheilkunde der Uniklinik Köln mit der dort ansässigen DFG-Forschungsgruppe 2240 bereits wegweisende Vorarbeiten geleistet, um das Transplantatüberleben bei Hornhauttransplantation in vaskularisierten Hochrisikoaugen zu verbessern.
In präklinischen und ersten klinischen Studien konnte die Gruppe um Zentrumsdirektor Univ.-Prof. Dr. Claus Cursiefen zeigen, dass eine Rückbildung von Blut- und Lymphgefäßen und eine Reduktion der Zahl von Entzündungszellen in sogenannte Hochrisikoaugen vor Transplantation mittels UV-Licht das anschließende Transplantatüberleben deutlich verbessert. Auf diesen Forschungserfolg wird nun aufgebaut.
Transplantatüberleben untersuchen
In der neuen Pilotstudie soll untersucht werden, ob UV-Licht-vermittelte Hornhautquervernetzung als lymphangioregressive Vorbehandlung das Transplantatüberleben nach anschließender Hochrisiko-Hornhauttransplantation verbessert. In mehreren Zentren wird dazu das Transplantatüberleben von vorbehandelten versus nicht-vorbehandelten Patienten untersucht.
„Das wäre die erste Neuerung zur Verbesserung des Transplantatüberlebens in Hochrisikoaugen seit Jahrzehnten und ein richtiger Meilenstein“ so Prof. Cursiefen, der das Projekt leitet.
Um dieses neue Konzept der „lymphangioregressiven Präkonditionierung“ in die Patientenversorgung zu überführen, unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die neue multizentrische, prospektive, randomisierte Pilotstudie mit insgesamt drei Millionen Euro über fünf Jahre. Das Zentrum für Augenheilkunde und das ZKS Köln an der Uniklinik Köln und der Medizinischen Fakultät koordinieren die Studie.
Quelle: Uniklinik Köln