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Schmerzen in der Ferse.

Bei schmerzendem Fersensporn sollten sportlich aktive Betroffene möglichst eine Trainingspause einlegen. © bee32 / iStock / Getty Images Plus

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Fersensporn: Schmerz, lass nach!

Der Fersensporn ist ein spitzer, dornartiger Knochenauswuchs unter der Fußsohle. Man differenziert zwischen einer unteren (plantaren) und einer oberen (dorsalen) Variante.

Messerstichartige Schmerzen unter der Fußsohle, Beschwerden beim Auftreten oder Anlaufschmerzen nach Pausen können auf einen plantaren Fersensporn unter der Fußsohle hindeuten. Häufig klagen Patienten und Patientinnen darüber, dass es sich beim Laufen anfühlt, als würden sie über Nägel, Reißzwecken oder Scherben laufen. Daher humpeln sie und belasten nur den Teil der Sohle, der nicht vom Fersensporn betroffen ist.

Problematisch ist, dass sie zur Schonung der betroffenen Stelle oft verstärkt über den Fußaußenrand abrollen und es somit zu Fehlbelastungen kommen kann, die beispielsweise zu Beschwerden im Unterschenkel oder zu Fersenschmerzen führen. Manchmal lässt der Schmerz nach einer gewissen Zeit unter Belastung nach, macht sich allerdings im Anschluss an die Bewegung wieder verstärkt bemerkbar.

Grundsätzlich sind die Beschwerden morgens nach dem Aufstehen am intensivsten. Auch bei längeren Belastungen, also beim Gehen oder Stehen, nehmen die Schmerzen zu – der plantare Fersensporn ist somit belastungsabhängig. Zu den Risikofaktoren, die zu der Entstehung eines Fersensporns beitragen, gehören Übergewicht, langes Stehen im Beruf, intensive körperliche Aktivität im untrainierten Zustand, schlechtes Schuhwerk oder schwere körperliche Arbeit.

Schmerz durch Entzündung

Die gute Nachricht ist, dass ein Fersensporn nicht immer zu Beschwerden führt. Die Schmerzen treten dann auf, wenn sich der Fersensporn entzündet: Beim unteren Fersensporn liegt eine Entzündung der Plantarsehnenplatte (Plantarfasziitis) vor, die meist durch viele kleine Verletzungen am Sehnenansatz der Plantarfaszie des Fersenbeins zustande kommt. Zuvor ist der Sehnenansatz bereits verkalkt, allerdings ist diese Verkalkung asymptomatisch und fällt, wenn überhaupt, als Zufallsbefund in der Röntgendiagnostik auf.

Auch beim hinteren oberen Fersensporn (Haglund-Exostose, dorsaler Fersensporn) kommt es zu Belastungsschmerzen, zudem ist ein Druckschmerz beim Abtasten der Achillessehne spürbar. Die Schuhe können auf den Fersensporn drücken, sodass sich Entzündungen am Ansatz der Achillessehne entwickeln.

Trainingspause ratsam

Ein Fersensporn wird nur dann behandelt, wenn er Schmerzen bereitet. Oft ist es ausreichend, wenn die schmerzende Stelle über einen bestimmten Zeitraum geschont wird, da sich die Beschwerden im Ruhezustand meist verbessern. Die Anwendung von Kälte tut in der Regel bei Entzündungen gut und lindert die Beschwerden.

Patienten und Patientinnen sollten eine Trainingspause einlegen, möglichst wenig stehen oder gehen und den Fuß, wenn möglich, hoch lagern. Bestehen die Schmerzen trotz Ruhepause weiterhin, verordnet der Arzt unter Umständen schmerzstillende und entzündungshemmende Arzneimittel, wie etwa Diclofenac oder Ibuprofen.

Er injiziert in einigen Fällen ein Lokalanästhetikum oder ein Corticoid in die schmerzhafte Stelle. Bei dieser sogenannten Infiltrationstherapie besteht jedoch die Gefahr, dass Keime ins Gewebe gelangen, daher muss die Injektion unbedingt von einem erfahrenen Arzt durchgeführt werden. Einen Versuch ist außerdem eine homöopathische Behandlung mit Hekla lava wert.

Schmerzen reduzieren

Betroffene mit Fersensporn sollten unbedingt bequemes Schuhwerk tragen und die Schuhe mit Geleinlagen geschickt polstern. Spezielle Locheinlagen (mit Aussparung unter der Fußsohle) schaffen bei einem Fersensporn ebenfalls Linderung und können vom Arzt verordnet werden. Beim hinteren Fersensporn eignen sich hingegen Fersenkissen, Fersenkeile oder Filzstückchen, um den Druck abzufangen.

Auch eine Röntgen-Strahlentherapie kann sehr erfolgreich verlaufen und reduziert die vorhandenen Schmerzen bis zur Schmerzfreiheit. Bei der Stoßwellentherapie werden hingegen starke Druckwellen auf die betroffene Stelle gerichtet, sodass die Durchblutung und der Stoffwechsel angeregt werden. Folglich heilt die Entzündung rascher ab.

War keine der herkömmlichen Therapiemaßnahmen erfolgreich, bleibt die Möglichkeit einer Operation, die allerdings sehr selten durchgeführt wird. Diese ist nur bei einem plantaren Fersensporn möglich. Die Fußmuskeln werden dabei eingekerbt und die Sehnenplatte unter der Fußsohle vom Fersenbein gelöst, sodass die Sehne unter dem Fuß entlastet werden kann.

Martina Görz


Quellen:

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