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Warum Flüssigkeit für unseren Organismus so wichtig ist

Defizite im Wasserhaushalt ziehen gravierende gesundheitliche Probleme nach sich. © congerdesign / Pixabay

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Lebensstoff Wasser: Warum Flüssigkeit für unseren Organismus so wichtig ist

Wasser aktiviert unser Gehirn, gewährleistet die Arbeit verschiedener Organe sowie der Muskulatur, sorgt für die Fließeigenschaften des Blutes und ist sogar in hartem Gewebe wie Knochen und Zähnen enthalten. Ein Flüssigkeitsmangel kann verheerende Folgen haben. Ein kurzer Wissenscheck zu einem unserer wichtigsten Lebensstoffe.

Wasser ist vermutlich der Entstehungsort des Lebens und eines seiner Voraussetzungen. So verfügt auch der menschliche Organismus über einen Wasseranteil zwischen 40 und 80 Prozent, abhängig vom Alter, Geschlecht sowie von der Körperzusammensetzung. 1400 Liter Wasser durchströmen innerhalb von 24 Stunden das Gehirn, 2000 Liter fließen in diesem Zeitraum durch die Niere.

Das Element hat viele wichtige Funktionen – so transportiert es verschiedene Nährstoffe, reguliert die Körpertemperatur sowie den Säure-Base-Haushalt und ist außerdem an zahlreichen Stoffwechselprozessen beteiligt. Trotz der besonderen Bedeutung des Wassers ist der Körper nicht in der Lage, es dauerhaft zu speichern.

In der Regel werden 2,5 Liter Wasser täglich vom Organismus ausgeschieden, die entsprechend durch eine Flüssigkeitszufuhr sowie über die Nahrung ersetzt werden müssen. Die Abgabe findet über den Urin, den Fäzes, die Atemluft oder über die Haut statt. Etwa zwei Liter werden als Trinkmenge empfohlen, hierbei sollten jedoch die Außentemperatur, das Alter, Gewicht und die Lebensweise ebenfalls berücksichtigt werden.

Warnsignale

Seniorin trinkt Wasser © dolgachov / iStock / ThinkstockBei Senioren und Kindern kann das Empfinden von Durst gestört sein. © dolgachov / iStock / Thinkstock

Gesunde Menschen verspüren zunächst Durst, wenn der Körper über zu wenig Flüssigkeit verfügt. Bei Senioren oder bei Kindern kann diese Hinweisfunktion gestört sein. Eine negative Flüssigkeitsbilanz führt dazu, dass Betroffenen schwindelig wird, sie sich nicht mehr konzentrieren können, sich abgeschlagen fühlen oder unter Kopfschmerzen, Muskelkrämpfen sowie Übelkeit leiden.

Die Haut verliert an Spannung und sieht trocken aus, weil kein Schweiß mehr hergestellt wird. Lebensgefahr besteht, wenn Symptome wie Benommenheit, Apathie oder ein Kreislaufkollaps drohen. Bei geriatrischen Patienten kann eine ausgeprägte Exsikkose zu einem akuten Nierenversagen führen. Der Urin wird dunkel und riecht unter Umständen streng, die Menge des ausgeschiedenen Harns nimmt deutlich ab.

Verdursten des Körpers

Defizite im Wasserhaushalt ziehen gravierende gesundheitliche Probleme nach sich, denn der Körper ist auf das Wasser angewiesen, um lebenswichtige Vorgänge aufrechtzuerhalten. Unter einer Exsikkose, auch Dehydratation genannt, bezeichnet man die Austrocknung eines Lebewesens durch eine negative Flüssigkeitsbilanz.

Für diesen Zustand kommen verschiedene Ursachen in Betracht: Der Wassermangel kann etwa durch Diarrhö, nach der Anwendung von Diuretika oder durch ein vermindertes Durstempfinden hervorgerufen werden. Gerade ältere Menschen leiden oft unter Flüssigkeitsmangel, da sich im Alter das Sättigungsgefühl und damit das Durstempfinden verändert. Folgeerscheinungen sind Agitiertheit, Trockenheit von Haut und Schleimhäuten, Bewusstseinsstörungen, Unterschreitungen der üblichen Urinmengen, Hypotonie sowie eine veränderte Rheologie des Blutes.

Haben alle ein Recht auf Wasser?

Seit dem 28. Juli 2010 gibt es das Recht auf Zugang zu sauberem Wasser, welches von der Vollversammlung der Vereinten Nationen als Menschenrecht anerkannt wurde. Dennoch leben laut Angaben der UNESCO zwei Drittel der Weltbevölkerung in Gebieten, die mindestens einen Monat pro Jahr von Wasserknappheit betroffen sind.

Im Gegensatz dazu haben Wissenschaftler für Deutschland einen virtuellen Wasserverbrauch von ungefähr 4000 Litern täglich pro Person berechnet. Doch was bedeutet das? Hier geht es nicht nur um das tatsächlich verbrauchte Wasser pro Tag, sondern auch um die Wassermenge, die verwendet wurde, um Gegenstände wie Kleidung herzustellen. Für die Produktion eines T-Shirts werden beispielsweise etwa 4100 Liter Wasser benötigt.

Martina Görz


Quellen:


Hintergrund

H2O-Molekül © ColiN00B / PixabayZusammensetzung eines Wassermoleküls. © ColiN00B / Pixabay

Chemie des Wassers:

Aus chemischer Sicht setzt sich Wasser aus zwei Atomen Wasserstoff (H) und einem Atom Sauerstoff (O) zusammen. Es handelt sich um eine klare Flüssigkeit, die geruchs- und geschmackslos ist. In der Natur kommt es in drei Aggregatzuständen vor und zwar flüssig, fest (Eis) oder gasförmig (Wasserdampf).

Aufgrund der unterschiedlichen Ladungen (Sauerstoff negativ, Wasserstoff positiv) ist das Wassermolekül ein Dipol, welches sich in gewissen Mustern ausrichtet. Die Wassermoleküle untereinander sind durch sogenannte Wasserstoffbrückenbindungen verknüpft – diese sind für den Aggregatzustand bei Raumtemperatur sowie für die Oberflächenspannung des Wassers verantwortlich.

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