Die Schule für Medizinisch-Technische Berufe Marburg ist eine der ältesten Deutschlands und gleichzeitig die einzige, an der hessenweit sowohl Medizinische Technologen und Technologinnen (MT) für die Fachrichtungen Funktionsdiagnostik (MTF), Laboratoriumsanalytik (MTL) als auch für Radiologie (MTR) ausgebildet werden.
Porträt
Der Träger der heutigen MT-Schule ist das UKGM, ein Uniklinikum der Rhön AG, das aus den mittelhessischen Kliniken Gießen und Marburg fusionierte. Traditionell wird der Unterricht von Wissenschaftlern und Medizinern sowie von MT-Lehrkräften in Einrichtungen und Räumen des Klinikums und der Universität geleistet. Die Schule fühlt sich der Tradition und der schnell fortschreitenden Technisierung im Gesundheitswesen verpflichtet und setzt dies im täglichen Lehrbetrieb um.
Ausbildung
„Wir qualifizieren Dich für Deine Zukunft“
Die 3-jährige Ausbildung an der staatlichen Schule des Universitätsklinikums Gießen und Marburg am Standort Marburg erfolgt nach den Vorgaben des MTBG (MT-Berufe-Gesetz) und der MT-APrV. Sie gliedert sich in fachspezifischen Unterricht sowie in die praktische Ausbildung über insgesamt 4600 Stunden.
Die Ausbildung wird mit der staatlichen Prüfung abgeschlossen.
Ein Ausbildungsvertrag, der vor Ausbildungsantritt mit dem UKGM geschlossen wird, regelt das Ausbildungsentgelt, die praktischen Einsätze bei unseren Kooperationspartnern sowie die wöchentliche Arbeitszeit.
MTF
Das Tätigkeitsfeld der MTF ist sehr vielseitig. Es setzt umfangreiches medizinisches und technisches Wissen voraus sowie sicheren Umgang mit modernsten Medizingeräten. Neben der selbstständigen und eigenverantwortlichen Durchführung anspruchsvoller Messverfahren zur Diagnostik und Therapiekontrolle kommt der Beurteilung und Interpretation der Messergebnisse größte Bedeutung zu. Dabei steht der Umgang mit Menschen stets im Mittelpunkt. Die Ausbildung deckt folgende Fachgebiete ab:
- Neurophysiologische Funktionsdiagnostik: Untersuchungen des Gehirns, des Nervensystems und der Muskelfunktion
- Audiologische und HNO-Funktionsdiagnostik: Untersuchungen des Hör- und Gleichgewichtsorgans sowie des Geruchs- und Geschmackssinns
- Kardiovaskuläre Funktionsdiagnostik: EKG (Ruhe-/Belastungs-/Langzeit-EKG), Synkopendiagnostik, Ultraschalluntersuchungen des Herzens und der Gefäße, Herzkatheterlabor, Herzschrittmachertherapie
- Angiologische Funktionsdiagnostik: nichtinvasive und invasive Gefäßdiagnostik
- Pneumologische Funktionsdiagnostik: Technische Untersuchung der Lungenfunktion, Blutgasanalyse, Schlaflabordiagnostik
- Allergologische Funktionsdiagnostik
- Invasive Funktionsdiagnostik und Kontrollen der zugehörigen Implantate
MTL
Medizinische Technologen/-innen für Laboratoriumsanalytik (MTL) führen in Laboratorien selbstständig und eigenverantwortlich diagnostische und forschungsspezifische Untersuchungen/Analysen durch. Sie bewerten und interpretieren die Ergebnisse unter Berücksichtigung qualitätssichernder Maßnahmen. Neben herkömmlichen Verfahren kommen zunehmend molekularbiologische Analysenverfahren zum Einsatz.
Die Ausbildung wendet das Prinzip des exemplarischen Lernens an und verfolgt, neben der Kompetenzvermittlung, das Ziel, zu lebenslangem Lernen zu befähigen. Folgende Schwerpunkte werden, den diagnostischen Fachgebieten entsprechend, gesetzt:
- Hämatologie: Untersuchung von Blut- und Knochenmarkszellen zum Erkennen und Differenzieren von Erkrankungen
- Histologie und Zytologie: Aufarbeitung von Geweben und Organproben
- Klinische Chemie: chemische, physikalisch-chemische, immunologische und molekularbiologische Analysen aus verschiedenen Untersuchungsmaterialien
- Mikrobiologie: Anzucht, Nachweis und Identifizierung von Bakterien, Viren, Pilzen und Parasiten
MTR
Medizinische Technologen/-innen für Radiologie (MTR) ist ein Beruf im Gesundheitswesen, dem der Gesetzgeber verantwortungsvolle Aufgaben zur selbstständigen Durchführung auf ärztliche Veranlassung übertragen hat. Das Berufsbild ist bestimmt vom Einsatz von Strahlen zur Erkennung und Heilung von Krankheiten. Von jeher ist der Beruf vom unmittelbaren Umgang mit dem Patienten unter Einsatz modernster Geräte und Technologien geprägt.
Die zugehörigen Fachgebiete sind:
- Radiologische Diagnostik: Röntgenuntersuchungen, CT, MRT, Angiographie, Interventionen
- Nuklearmedizin: Umgang mit radioaktiven Substanzen für nuklearmedizinische Untersuchungen und Therapien, Durchführung der Untersuchungen
- Strahlentherapie: Durchführung von Untersuchungen und Therapien mittels hochenergetischer Strahlung, Mitwirkung bei der Erstellung von Bestrahlungsplanungen für onkologische PatientInnen
- Strahlenphysik: Dosisermittlung, Strahlenschutz, Qualitätssicherung
