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Technische Assistenten mit Tarifvertrag verdienen mehr

Kollegen mit Tarifvertrag haben am Anfang des Monats mehr Geld in der Tasche. © Ingram Publishing / Thinkstock

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Gehälter: Technische Assistenten mit Tarifvertrag verdienen mehr

Das Bruttomonatseinkommen von medizinisch-technischen Assistentinnen und Assistenten beträgt ohne Sonderzahlungen auf Basis einer 38-Stunden-Woche durchschnittlich 2.842 Euro. Die Hälfte der medizinisch-technischen Assistenten verdient jedoch weniger. Zu diesen Ergebnis kommt eine Online-Umfrage des Internetportals www.lohnspiegel.de, die vom WSI-Tarifarchiv der Hans-Böckler-Stiftung betreut wird. Rund 527 medizinisch-technische Assistenten (MTA) haben sich daran beteiligt.

Beschäftigte in tarifgebundenen Betrieben stellen sich bei Monatseinkommen und Sonderzahlungen deutlich besser als ihre Kollegen ohne Tarifvertrag. Im Schnitt erhalten medizinisch-technische Assistenten ohne Tarifvertrag 2566 Euro im Monat. Gilt im Betrieb ein Tarifvertrag, gibt es mit rund 3102 Euro im Durchschnitt 537 Euro mehr.

55 Prozent der MTA arbeiten in einem Betrieb, in dem ein Tarifvertrag gilt. Im Osten sind es 45 Prozent, im Westen knapp 58 Prozent. „Unsere Daten zeigen einmal mehr, dass Beschäftigte in Betrieben mit Tarifbindung mehr verdienen und häufiger Weihnachts- und Urlaubsgeld erhalten, als dort, wo keine Tarifverträge gelten“, sagt WSI-Experte Dr. Heiner Dribbusch. Während rund 72 Prozent der Befragten in Betrieben mit Tarifbindung Weihnachtsgeld bekommen, liegt dieser Anteil in Betrieben ohne Tarifbindung bei 67 Prozent.

Die Ergebnisse in der Übersicht

Durchschnittliches Einkommen

Im Durchschnitt verdienen MTA ohne Berücksichtigung von Weihnachts- und Urlaubsgeld und anderen Sonderzahlungen monatlich 2842 Euro (Basis: 38 Wochenstunden). Eine genauere Differenzierung zeigt: Der Medianwert beträgt 2592 Euro. Das heißt 50 Prozent der MTA erhalten mehr und 50 Prozent weniger als diesen Betrag. 

Berufserfahrung

In aller Regel steigt das Einkommen mit der Dauer der Berufserfahrung. Dies gilt auch für die MTA im Datensatz. Bei einer Berufserfahrung von bis zu einem Jahr beträgt das durchschnittliche Monatseinkommen 2025 Euro, bei mehr als 20 Jahren steigt es auf 3386 Euro (siehe auch die Grafik).

Betriebsgröße

40 Prozent der MTA im Datensatz arbeiten in kleinen Betrieben mit unter 100 Beschäftigten. In diesen Betrieben erhalten MTA im Schnitt 2632 Euro. Am wenigsten verdienen Befragte in Betrieben mit bis zu 20 Mitarbeitern/innen. Hier liegt der Durchschnittsverdienst bei 2392 Euro. In Betrieben mit mehr als 500 Beschäftigten werden im Schnitt 2885 Euro verdient.

Tarifbindung

MTA, die in tarifgebundenen Betrieben arbeiten, verdienen mehr als ihre Kollegen in Betrieben ohne Tarifbindung. Im Schnitt erhalten MTA ohne Tarifvertrag 2566 Euro im Monat. Gilt im Betrieb ein Tarifvertrag, gibt es mit rund 3102 Euro im Durchschnitt 537 Euro mehr.

Überstunden

41 Prozent der befragten MTA geben an, im Allgemeinen mehr als vertraglich vereinbart zu arbeiten. Nur 2 Prozent der Befragten arbeiten weniger. 60 Prozent der MTA erhalten ausschließlich einen Freizeitausgleich. Weitere 25 Prozent erhalten teils Vergütung, teils Freizeitausgleich. Bei ca. 9 Prozent der Befragten werden die Überstunden nicht vergütet.

Zufriedenheit

Im Vergleich mit allen Beschäftigten im Lohn Spiegel zeigt sich im Hinblick auf die Zufriedenheit kein gravierender Unterschied. Auf einer Skala von 1 (überhaupt nicht zufrieden) bis 5 (in jeder Hinsicht zufrieden) liegen ihre Durchschnittswerte in den Kategorien Arbeitszufriedenheit, Zufriedenheit mit der Bezahlung, der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie der Menge an Freizeit in etwa gleich auf mit den Werten aller Beschäftigten im Lohn Spiegel.

Weitere Informationen

Das Projekt „LohnSpiegel“ erhebt und analysiert die Einkommens- und Arbeitsbedingungen von Beschäftigten in Deutschland. Es ist Bestandteil des internationalen Wage-Indicator-Netzwerks, an dem Projekte aus ca. 85 Ländern mit gleicher Zielrichtung beteiligt sind. Die LohnSpiegel-Daten werden im Rahmen einer kontinuierlichen Online-Erhebung ermittelt, an der sich die Besucherinnen und Besucher der Webseite „www.lohnspiegel.de“ freiwillig und anonym beteiligen können. Die Befragung ist nicht repräsentativ, liefert durch die sehr hohe Fallzahl aber verlässliche Orientierungsdaten. Zurzeit bietet der LohnSpiegel einen Gehalts-Check für über 380 Berufe.

Hans-Böckler-Stiftung

pdf der Befragung "Was verdienen medizinisch-technische Assistenten/ Innen?"

www.lohnspiegel.de

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