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Älterer Mann spürt Schwäche wegen Sonne.

Im Sommer ist die Hitze besonders für ältere Menschen eine große Belastung für den Kreislauf. © Liudmila Chernetska / iStock / Getty Images Plus

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Sommerhitze und Herzgesundheit: Tipps für ältere Menschen und Risikopatienten

Hohe Temperaturen im Sommer können für ältere Menschen und Menschen mit Herz- oder Blutdruckproblemen herausfordernd sein. Erfahren Sie, wie Sie sich vor den Auswirkungen der Hitze schützen können und welche Vorsichtsmaßnahmen besonders wichtig sind. Ein Experte der Deutschen Herzstiftung gibt wertvolle Tipps für die heißen Sommermonate.

Sommerliche Hitze mit sehr hohen Temperaturen über 30 Grad Celsius kann besonders für ältere Menschen und diejenigen, die bereits wegen Herz- oder Blutdruckproblemen in Behandlung sind, zur Herausforderung werden. Denn wenn das Herz nicht mehr normal arbeitet, funktioniert auch das körpereigene Kühlsystem nicht mehr richtig.

Die Wärme wird dann vom Kreislauf nur unter erheblicher Anstrengung und häufig auch nur unzureichend aus dem Körper transportiert. Viele Menschen fühlen sich dadurch müde und erschöpft. Weitere Symptome können Konzentrationsstörungen, Muskelkrämpfe und sogar Herzrhythmusstörungen sein.

Steigen die Temperaturen im Körperinneren in Extremfällen in Richtung 40 Grad Celsius, kann es zu einem lebensgefährlichen Hitzschlag kommen.

„Diesen Komplikationen können Betroffene vorbeugen, indem sie mit ihrem behandelnden Arzt spezielle Vorsichtsmaßnahmen für die Sommermonate besprechen, die je nach Herzerkrankung und Behandlung unterschiedlich sein können, zum Beispiel Anpassung der Trinkmenge oder notwendige Dosierungsänderungen bei Medikamenten. Dies betrifft insbesondere die Gabe und Dosis von wassertreibenden Tabletten.“, betont Herzspezialist Prof. Dr. med. Thomas Voigtländer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung.

 

Ausreichende Trinkmenge

Viele Menschen, vor allem ältere, haben kein ausgeprägtes Durstgefühl. So kann es leicht passieren, dass wir an heißen Tagen und vor allem nach körperlicher Tätigkeit zu viel Flüssigkeit verloren haben, ohne den Verlust zu ersetzen. Deshalb gilt: Im Sommer nicht vergessen zu trinken! Wie viel man zusätzlich trinken soll, hängt von den jeweiligen Temperaturen und den körperlichen Aktivitäten ab und kann daher von Tag zu Tag unterschiedlich sein.

Als grober Anhaltspunkt werden bei Hitze oft ein bis zwei Liter zuzüglich zur sonstigen Trinkmenge genannt, wobei der tatsächliche Mehrbedarf insbesondere durch körperliche Aktivität auch deutlich höher ausfallen kann. Für Patienten mit einer Herzinsuffizienz gelten hierbei einige Besonderheiten.

Achtung bei Herzinsuffizienz: Wiegen zur Kontrolle der Trinkmenge Besonders Patienten mit einer Herzschwäche müssen an heißen Tagen darauf achten, genügend zu trinken. Allerdings heißt „genügend” auch: nicht zu viel! Denn eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr kann bei herzkranken Patienten die Herzleistung verschlechtern. Patienten mit Herzschwäche sollten sich morgens vor dem Frühstück, nach dem ersten Gang zur Toilette wiegen. Generell ist dieses regelmäßige Wiegen am Morgen zur Kontrolle der Flüssigkeitsbilanz ausreichend. Bei großer Hitze lässt sich durch zusätzliches Wiegen am Abend die Flüssigkeitsbilanz über den Tag grob einschätzen: Ist das Körpergewicht um mehr als 500 Gramm angestiegen, ist die tägliche Trinkmenge zu hoch. Wer als Herzschwächepatient trotz Flüssigkeitszufuhr abgenommen hat, sollte – nur in Abstimmung mit dem Arzt – die Dosis der Entwässerungsmittel herabsetzen.

Bei Hitze sollte man bevorzugt zu Mineralwasser, Kräutertee, verdünntem Fruchtsaft greifen. Von Alkohol wird abgeraten. Die Getränke sollte man nicht stark kühlen, weil sonst die Wärmeproduktion im Körper angeregt wird.

Elektrolyte im Blick behalten

Herzpatienten sollten bei heißem Wetter vor allem ihren Kalium-Haushalt im Blick haben. Kalium zählt zu den wichtigsten Elektrolyten des Körpers; es ist wichtig für die Funktion des Herzens und die Regulation des Blutdrucks. Zu wenig Kalium im Blut (Hypokaliämie) kann daher die Herzfunktion beeinträchtigen und zu Herzrhythmusstörungen führen. Bei höheren Elektrolyt-Verlusten sind Gemüsebrühen und kaliumreiches Obst (Bananen, Aprikosen, Pfirsiche) empfehlenswert. Die Einnahme von Kalium-Tabletten empfiehlt die Deutsche Herzstiftung nur nach Absprache mit der Ärztin oder dem Arzt.

Keine langen Aufenthalte in der Hitze

Klingt simpel, ist aber effektiv: Herzpatienten sollten versuchen, ihren Tagesablauf auf das Wetter abzustimmen. Bei großer Hitze sollten sie beispielsweise die Mittagszeit meiden und körperliche Aktivitäten eher in die Morgen- oder Abendstunden verlegen.

Regelmäßiger Blutdruck-Check

Bei Hitze weiten sich die Blutgefäße und der Blutdruck sinkt. Bei manchen Patientinnen und Patienten ist das so ausgeprägt, dass die Dosis ihrer blutdrucksenkenden Medikamente angepasst werden muss. Deshalb ist es empfehlenswert, seinen Blutdruck durch regelmäßiges Messen gut im Blick zu haben, um gegebenenfalls rasch reagieren zu können. Natürlich gilt dabei: Medikamentenanpassungen nie ohne Rücksprache mit der Ärztin oder dem Arzt vornehmen.

Sport in kleinen Dosen

Die beste Möglichkeit, sich für heißes Wetter fit zu machen, ist, das ganze Jahr in Bewegung zu sein. Empfehlenswert sind beispielsweise Ausdauersportarten wie flottes Gehen/Walken, Radfahren, Joggen oder Schwimmen. An heißen Tagen sollte man sich jedoch bei einem vorbelasteten Herz-­Kreislauf­-System mit Sport ausnahmsweise zurückhalten. Je nach Temperaturen kann es dann entweder sinnvoll sein, tageweise kom­plett darauf zu verzichten oder die körperli­chen Aktivitäten auf die kühleren Morgen-­ oder Abendstunden zu verschieben. Eine Alterna­tive bietet das Fahrradergometer in einer kühlen Wohnung oder im klimatisierten Sportstudio.

Dosierung von Medikamenten überprüfen

Herzpatienten müssen in den meisten Fällen Medikamente einnehmen. Bei manchen Arzneimitteln für die Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen kann wegen längerer extremer Hitze eine Änderung der Dosierung notwendig sein, z. B. bei blutdrucksenkenden Medikamenten (Betablocker, ACE-Hemmer, Sartane und Calciumantagonisten) und den Diuretika (Entwässerungsmittel) für Herzschwächepatienten. Herzpatienten sollten deshalb von ihrem Arzt regelmäßig die Dosierung überprüfen lassen und besprechen, welche Medikamente wie lange bei Hitze reduziert werden können.

Anpassungen des Medikamentenplans mit Ärzten besprechen

nten müssen in den meisten Fällen Medikamente einnehmen. Bei manchen Arzneimitteln für die Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen kann wegen längerer extremer Hitze eine Änderung der Dosierung notwendig sein, z. B. bei blutdrucksenkenden Medikamenten (Betablocker, ACE-Hemmer, Sartane und Calciumantagonisten) und den Diuretika (Entwässerungsmittel) für Herzschwächepatienten. Herzpatienten sollten deshalb von ihrem Arzt regelmäßig die Dosierung überprüfen lassen und besprechen, welche Medikamente wie lange bei Hitze reduziert werden können.

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