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Bei Olivenöl stimmen Qualität und Herkunft nicht immer

Olivenöle aus Supermärkten und Discountern halten nicht immer was sie versprechen, wie das Verbrauchermagazin „Markt" jetzt herausgefunden hat. © poplasen / iStock / Thinkstock

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Laboruntersuchungen zeigen: Bei Olivenöl stimmen Qualität und Herkunft nicht immer

Nicht alle Olivenöle im deutschen Handel halten, was sie versprechen. Nach Recherchen des Verbrauchermagazins „Markt" im NDR Fernsehen erfüllen zwei der überprüften Produkte nicht die Kriterien für die Gütebezeichnung "nativ extra".

Durchgefallen sind demnach die Öle „Casa Morando" von Aldi und ein griechisches Olivenöl der Marke „Livio". Auch in Sachen Herkunft gibt es nach Ansicht von Experten bei vier der überprüften Öle Ungereimtheiten. Stichprobenartig haben Reporter von „Markt" gängige Olivenöle aus deutschen Supermärkten und Discountern testen lassen. Dabei wurden nur Öle mit der Bezeichnung „extra vergine" bzw. „nativ extra" ausgewählt. Dies steht laut EU-Olivenölverordnung für ein fehlerfreies und qualitativ besonders hochwertiges Öl.

Sowohl in Laboruntersuchungen als auch bei sensorischen Prüfungen wurde jedoch festgestellt, dass einige der vermeintlich hochwertigen Olivenöle die Anforderungen nicht erfüllen. So wurde bei dem Aldi-Öl der Fehler „stichig" gefunden. Bei dem Öl von „Livio" schmeckten die Tester die Fehlnote „roh" heraus. Für Verbraucher ist die Bezeichnung fehlerhafter Öle mit „nativ extra" irreführend, so die Meinung der Prüfer. Getestet hatte die Öle das renommierte deutsche Olivenöl-Panel, ein unabhängiges Expertengremium.

Etikettenschwindel bei Olivenöl aus Italien?

In Sachen Gütequalität reagierten die Hersteller auf NDR Anfrage abweisend. „Livio" verweist auf eigene Untersuchungen und teilt mit, das angebotene Olivenöl entspreche den geforderten Kriterien für „Natives Olivenöl Extra". Auch Aldi verweist auf interne Prüfungen und erklärt: „Der (…) sensorische Fehler „stichig" konnte in keiner der Untersuchungen festgestellt werden."

Da vor allem eine italienische Herkunft für viele Verbraucher ein Grund für die Kaufentscheidung ist, hat „Markt" außerdem in einem Labor die Herkunft der Öle untersuchen lassen. Ergebnis: Bei vier Olivenölen, die laut Etikett zu 100 Prozent aus Italien stammen, weist die Analyse auf eine überwiegende griechische oder spanische Herkunft oder auf eine Mischung aus verschiedenen Herkunftsländern hin.

Auf Anfrage berufen sich die Hersteller darauf, dass auf EU-Ebene keine offiziellen Verfahren festgelegt sind, um die Herkunft der Öle zu bestimmen. Bereits vor drei Jahren hatte „Markt" Olivenöle aus deutschen Supermärkten und Discountern testen lassen, mit einem ähnlichen Ergebnis. Nach Meinung der Lebensmittelexperten sind zu lasche Kontrollen und veraltete Gesetze schuld an dem Etikettenschwindel bei Olivenöl.

Quelle: Presseportal


Mehr zum Thema in der Sendung „Markt" am Montag, 22. August, 20.15 Uhr im NDR Fernsehen.

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