Mit mehr als 20 Millionen Patienten steigt die Bedeutung der klinischen Notfallversorgung innerhalb der Kliniken. Inzwischen werden in Kliniken mehr als elf Millionen ambulante Notfallpatienten versorgt.
„Dies ist deutlich mehr, als der vertragsärztliche Bereitschaftsdienst leistet, dem eigentlich der Sicherstellungsauftrag für die ambulante Notfallversorgung obliegt. In der Praxis setzt sich das Konzept einer interdisziplinären Notaufnahme als der zentrale Anlaufpunkt für die Patienten mit akuten gesundheitlichen Beschwerden durch“, so Prof. Dr. Dr. Wilfried von Eiff, Mitherausgeber der 2. Auflage des Buchs „Management der Notaufnahme“ sowie Akademischer Direktor des Ludwig Fresenius Center of Health Care Management and Regulation der HHL Leipzig Graduate School of Management.
Wirtschaftlichkeit der Notaufnahme
Die durchschnittlichen Kosten, die ein ambulanter Notfallpatient bei Behandlung in einer Krankenhaus-Notaufnahme verursacht, liegen bei 126 Euro. Demgegenüber stehen im Schnitt Erlöse pro Fall in Höhe von 32 Euro. Der durchschnittliche Fehlbetrag pro Notfallpatient in Höhe von 88 Euro führt zu einem Gesamtdefizit bei den im Notfalldienst engagierten Krankenhäusern in Höhe von 1 Mrd. Euro je Jahr.
Krankenhausökonom Prof. von Eiff kommentiert: „Die Notaufnahme ist eine wichtige Organisationsdrehscheibe im Krankenhausbetrieb, da zwischen 30 und 70 Prozent aller Patienten über die Zentrale Notaufnahme aufgenommen werden. Von daher ist ein patientenorientiertes, medizinisch effizientes und wirtschaftliches Management der Notaufnahme eine wesentliche Erfolgsvoraussetzung für die nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit eines Krankenhauses.“
2. Auflage „Management der Notaufnahme“ berücksichtigt Gesetzesänderungen
Das im Verlag Kohlhammer erschienene Buch „Management der Notaufnahme“ vermittelt in der erweiterten und überarbeiteten zweiten Auflage wissenschaftlich fundiert und praxisorientiert, wie interdisziplinäre Notaufnahmen organisiert, gesteuert, personalwirtschaftlich geführt und in den Akutbetrieb integriert werden.
Aspekte der Krankenhausfinanzierung, des Erlösmanagements und des Controlling finden ebenso Berücksichtigung wie Konzepte des Qualitäts- und Risikomanagement sowie rechtliche Besonderheiten der Arbeit in Notaufnahmen. Auch den durch die Gesundheitsreform 2015/2016 hervorgebrachten Änderungen der Gesetzeslage mit Relevanz für die Notfallversorgung wurde in dieser zweiten Auflage Rechnung getragen, wobei eine Reihe von Fragen (wie z.B. die Ausgestaltung der Portalpraxen) noch ungeklärt sind.
Das Herausgeber-Team besteht aus renommierten Medizin-Ökonomen und Notfall-Medizinern: Prof. Dr. Dr. Wilfried von Eiff, Direktor des Ludwig Fresenius Center for Health Care Management and Regulation an der HHL Leipzig Graduate School of Management und Leiter des Centrums für Krankenhaus-Management, Münster. Prof. Dr. Christoph Dodt, Chefarzt Notfallzentrum Städtisches Klinikum München Bogenhausen. Dr. Matthias Brachmann, Geschäftsführer der bcmed GmbH, Düsseldorf. Dr. Christopher Niehues, Geschäftsführer des Instituts für Management der Notfallversorgung und Krankenhausberater der HC&S AG – Healthcare Consulting & Services, Münster. Dr. Thomas Fleischmann, Chefarzt der Klinik für Interdisziplinäre Notfallmedizin des Westküstenklinikums Heide.