Branche
on
Gehirnfunktion durch Training mit Gewichten stärken

Senioren können aktiv mit Gewichtetraining aktiv etwas gegen leichte kognitive Beeinträchtigungen tun. © moodboard / moodboard / Thinkstock

| | |

Muskelaufbau: Gehirnfunktion durch Training mit Gewichten stärken

Eine neue Studie der University of New South Wales, der University of Sydney und der University of Adelaide zeigt, dass über Fünfundfünfzigjährige mit leichten kognitiven Beeinträchtigungen ihre Gehirnfunktion mit Muskelaufbau stärken können.

Von leichten kognitiven Beeinträchtigungen (LKB: auch "Leichte kognitive Störung"; engl.: "Mild cognitive impairment", MCI) wird gesprochen, wenn Menschen bemerkbare reduzierte kognitive Fähigkeiten aufweisen, also beispielsweise unter Gedächtnisverlust (einer Vorstufe von Alzheimer) leiden, sie aber noch ein selbstständiges Leben führen können.

Für das Jahr 2050 wird prognostiziert, dass bis zu einhundertfünfunddreißig Millionen Menschen weltweit unter einer Demenzkrankheit leiden werden. Doch die im "Journal of the American Geriatrics Society" veröffentlichte Studie gibt nun Anhaltspunkte für die Art und Intensität sportlicher Aktivitäten, die unserer alternden Bevölkerung zur Gesundheitsverbesserung empfohlen werden können, um diesem Trend entgegen zu wirken. So fanden die Wissenschaftler zum ersten Mal einen kausalen Zusammenhang zwischen einer Muskelkräftigung und Zirkeltraining sowie der Funktionsfähigkeit des Gehirns älterer Menschen mit LKB.

Widerstandstraining sorgt zukünftig für gesündere Ältere

Für die Untersuchung, durchgeführt im Rahmen des „Study of Mental and Resistance Training" (SMART), wurden einhundert Probanden mit LKB zwischen fünfundfünfzig und sechsundachtzig Jahren in vier verschiedene Gruppen eingeteilt, dessen Aufgaben wie folgt zusammen gesetzt waren:

– Widerstandstraining und computerbasiertes kognitives Training

– Widerstandstraining und ein Placebo-computerbasiertes kognitives Training (Ansehen von

   Naturvideos) 

 – Gehirntraining und Placebo-Sportübungen (stretching/Calisthenics)

 – Placebo-Sportübungen und Placebo-kognitives Training

Teilnehmern, die Widerstandstraining absolvierten, wurde beispielsweise aufgetragen zwei Mal die Woche, sechs Monate lang Gewichte mit einer Belastung von 80 Prozent zu heben. Entsprechend dem Trainingsstand und dem Zuwachs der Muskeln wurde das Gewicht im Laufe der Monate immer wieder angepasst, um die Belastung von 80 Prozent zu erhalten.

Die Forschungsergebnisse zeigten letztendlich, dass wir mit einer gesünderen alternden Gesellschaft rechnen können, je mehr Menschen Widerstandstraining machen. Der Schlüssel zum Erfolg ist dabei Kontinuität. So empfiehlt Hauptautor Dr Yorgi Mavros von der University of Sydney, mindestens zwei Mal die Woche mit hoher Intensität zu trainieren, um den Kräftezuwachs zu maximieren. Davon profitiere dann auch das Gehirn.

Die Ergebnisse bekräftigen die Forschung des SMART trials. So konnten anhand von MRT-Scans bei Studienteilnehmern, die am Programm mit Gewichtheben teilnahmen, eine Vergrößerung bestimmter Hirnregionen festgestellt werden. Diese Veränderungen der Gehirnstrukturen sind auf die kognitiven Verbesserungen durch das Gewichte heben zurückzuführen.

Quelle: Australisch-Neuseeländischer Hochschulverband/Institut Ranke-Heinemann

Newsletter abonnieren

Newsletter Icon MTA Blau 250x250px

Erhalten Sie die wichtigsten MT-News und Top-Jobs bequem und kostenlos per E-Mail.

Mehr zum Thema

Abbildung einer Fledermaus im Dunkeln.
Erkrankte Leber

Das könnte Sie auch interessieren

Zerstörung einer Zelle
Nahaufnahme von Tabletten
Hirnschlag