Den Spezialisten der Medizinischen Klinik I, Herz- und Gefäßzentrum Gießen ist damit ein weiterer Schritt zur minimal-invasiven Versorgung von Herzklappenerkrankungen gelungen. Das Team um Prof. Holger Nef konnte im April die erste Patientin erfolgreich mit einem neuen MitraClip bei hochgradiger Undichtigkeit der Mitralklappe versorgen.
Die kathetergestützte Reparatur der Mitralklappe gehört für die Mediziner längst zur Routine. Neu ist nun, dass erstmalig in Hessen eine Weiterentwicklung des bekannten MitraClips, mit der bessere Ergebnisse erzielt werden können, am Universitätsklinikum Gießen eingesetzt werden konnte.
„Das universitäre Umfeld schafft durch das Zusammenspiel aller Disziplinen der Herzmedizin ein optimales Umfeld um Patienten schnell mit diesen neusten Innovationen zu versorgen“, so Prof. Nef nach dem erfolgreichen Eingriff.
Gute Ergebnisse für Patienten erzielen
Die minimal-invasive, interventionelle Versorgung von Herzklappen stellt vor allem für die Patienten eine gute Möglichkeit da, die aufgrund von Alter oder Begleiterkrankungen ein hohes Risiko für Komplikationen im Rahmen einer herkömmlichen Herzoperation haben.
„Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie hat neue Kriterien zur interventionellen Behandlung der Mitralklappe festgelegt, die Faktoren der Qualität mit einbeziehen. Dementsprechend können heutzutage nur auf der Basis eines gut funktionierenden Herzteams und einer bestimmten Mindestmenge gute Ergebnisse für die Patienten erzielt werden“ ergänzen Prof. Christian Hamm (Klinischer Direktor Kardiologie) und Prof. Andreas Böning (Klinischer Direktor Herzchirurgie).
Sie sind sich sicher, dass dies insbesondere nur an „gut aufgestellten Kompetenzzentren“ zu erzielen ist. Im Rahmen der MitraClip-Prozedur werden die Klappenränder durch ein Clipverfahren aneinander geheftet und somit die Undichtigkeit der Mitralklappe reduziert. Auch die Nachbehandlung gestaltet sich schonender für die Patienten.
Die aktuell versorgte Patientin konnte die Überwachungsstation bereits nach einer Übernachtung wieder verlassen. „Wir freuen uns, dass es durch die Studienarbeit gelungen ist, diese Methode am Universitätsklinikum weiter zu verfeinern und damit unsere Patienten noch besser behandeln zu können“ fasst Prof. Nef seine Erfahrungen nach der Implantation zusammen.