Obwohl in Deutschland etwa jeder dritte Mensch über 65 Jahre an Blasenschwäche leidet, ist Inkontinenz immer noch ein Tabuthema. Viele Betroffene behalten ihr Problem für sich, weil sie sich schämen und alleine fühlen. Sie isolieren sich immer mehr, und gerade ältere Menschen verlassen ihre Wohnung nur noch selten. Der Gang zum Arzt ist wichtig. „Denn eine exakte Diagnose ist entscheidend. Wie auch immer diese ausfällt: Alle Inkontinenzformen sind behandelbar“, sagt Prof. Dr. Ruth Kirschner-Hermanns.
Raus aus der Tabuzone
Die Neuro-Urologin, die sowohl am Universitätsklinikum Bonn als auch am neurologischen Rehabilitationszentrum Godeshöhe tätig ist, wünscht sich, dass Blasenschwäche als weit verbreitetes, aber auch im Alter nicht alltägliches Problem wahrgenommen wird. Denn viele Betroffene kennen Therapieoptionen sowie Möglichkeiten der Inkontinenzversorgung nicht, die zu einer Verbesserung der Lebensqualität beitragen.
Zudem sind sie oft über deren Kostenübernahme insbesondere von Hilfsmitteln durch die Krankenkasse verunsichert. „Wir wollen Betroffenen Mut machen, offener mit ihrem Leiden umzugehen und fachliche Hilfe in Anspruch zu nehmen“, beschreibt Prof. Kirschner-Hermanns die Motivation, Interessierte zu einer Informationsveranstaltung anlässlich der Welt-Kontinenz-Woche einzuladen.
Der Patienten-Informationstag steht unter dem Motto „Kontinent werden, Kontinent bleiben“. Zusätzlich zu einer Ausstellung geben Vorträgeeinen Überblick rund um Inkontinenz. Ein besonderer Höhepunkt ist zudem ein Filmbeitrag über Tauchen mit einer Querschnittlähmung. Eine Diskussion mit kleinem Imbiss rundet die Veranstaltung ab.
Quelle: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
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