Der erste Impfstoffkandidat mit der Bezeichnung EBV-001 basiert auf nicht-infektiösen, vom EBV abgeleiteten virusähnlichen Partikeln (VLPs). Dabei handelt es sich um einen hoch immunogenen Multi-Antigen-Impfstoff, der den ursprünglichen viralen Erreger und seine Komplexität nachahmt und mehr als 50 virale Antigene in ihrer nativen Konformation liefert.
EBViously hat positive präklinische Proof-of-Concept-Daten zur Immunogenität des Impfstoffkandidaten erbracht. Darüber hinaus wurde in Tiermodellen bereits die Induktion einer breiten humoralen und zellulären Immunantwort nachgewiesen, die das Spektrum der antiviralen Immunität beim Menschen widerspiegelt.
VLPs ähneln den eigentlichen Viruspartikeln, enthalten aber kein virales genetisches Material. Mit der authentischen Struktur des Virus signalisieren diese leeren Hüllen dem Immunsystem eine EBV-Infektion und lösen eine hochspezifische Immunantwort sowohl des humoralen als auch des zellulären Teils des Immunsystems aus.
Klinische Studien im Jahr 2024 geplant
„Auf der Grundlage unserer sehr positiven präklinischen Proof-of-Concept-Daten zur Immunogenität des Impfstoffs sind wir zuversichtlich, dass EBV-001 die Entwicklung von infektiöser Mononukleose und dem häufig damit verbundenen chronischen Müdigkeitssyndrom wirksam verhindern kann“, sagt Dr. Axel Polack, designierter Geschäftsführer von EBViously. „Ein GMP-Prozess wurde von einem kommerziellen Auftragsproduzenten (Contract Manufacturing Organisation, CMO) etabliert und unser Ziel ist es, im Jahr 2024 mit klinischen Studien zu beginnen.“
„Als primäre Indikation zielen wir auf die Prävention von infektiöser Mononukleose, auch bekannt als Kusskrankheit oder Pfeiffersches Drüsenfieber, und postinfektiöser Müdigkeit/chronischer Müdigkeit (ME/CFS), einer häufigen, Long-COVID-ähnlichen Erkrankung nach infektiöser Mononukleose“, sagt Prof. Wolfgang Hammerschmidt, designierter Wissenschaftlicher Geschäftsführer von EBViously.
„Weitere mögliche Indikationen sind die Prävention von lymphoproliferativen Erkrankungen nach Transplantationen (post-transplant lymphoproliferative disease, PTLD) und EBV-assoziierten Krebserkrankungen. Da infektiöse Mononukleose ein bekannter Risikofaktor für Multiple Sklerose ist, besteht die große Hoffnung, dass unser Impfstoff auch die Inzidenz dieser chronischen neurodegenerativen Autoimmunerkrankung reduzieren kann.“
Quelle: Deutsches Zentrum für Infektionsforschung e.V. (DZIF)