Zur Vorbeugung von Druckgeschwüren, zur Linderung von Juckreiz oder zur Versorgung von Hautentzündungen: In der Pflege existieren eine Reihe spezieller Leitlinien und Standards. „Aber je mehr verschiedene Empfehlungen es gibt, desto schwieriger wird es für das Pflegepersonal, diese umzusetzen“, erklärt der Leiter des Forschungsvorhabens, Privatdozent Dr. Jan Kottner von der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie am Campus Charité Mitte.
Gleichzeitig werden viele Probleme durch altersbedingte Veränderungen der Haut verursacht: Sie wird trockener, dünner und anfälliger für leichte Verletzungen, auch ihr Säureschutzmantel wird schwächer und die Regenerationsfähigkeit nimmt insgesamt ab. Das Team um Privatdozent Dr. Kottner hat zunächst die vielen bestehenden Handlungsempfehlungen analysiert und auf Basis der Gemeinsamkeiten ein Hautpflegeprogramm entwickelt.
In einem Stufenschema sieht dieser Leitfaden eine standardisierte Beurteilung der Haut vor: Ist sie eher trocken oder nässend? Ist der Patient übergewichtig? Abhängig von dieser Einschätzung gibt der Leitfaden konkrete Empfehlungen zu Reinigung und Pflege. So wird es möglich, verschiedene dermatologische Probleme gleichzeitig zu behandeln. Die jetzt gestartete dreijährige
Studie SKINCARE untersucht an 500 Bewohnerinnern und Bewohnern von 20 Berliner Pflegeheimen, ob die Implementierung des Pflegeprogramms zu einer Verbesserung der Hautstruktur und -funktion sowie der Lebensqualität führt. „Damit die Pflegekräfte das Hautpflegeprogramm korrekt anwenden können, werden sie im Rahmen der Studie geschult“, erklärt Privatdozent Dr. Kottner. „So erhöht der neue Leitfaden auch die pflegerische Kompetenz des Personals.“
Quelle: Charité – Universitätsmedizin Berlin
Weitere Information: SKINCARE – Verbesserung der Hautgesundheit und Sicherheit in der Altenpflege: eine cluster-randomisierte pragmatische Studie mit älteren Pflegeheimbewohnern hier