Branche
on
Immunzellen-Impfung gegen Krebs

In einer klinischen Studie soll nun die Wirksamkeit des, im Labor entwickelten, Medikaments überprüft werden. © Wavebreakmedia Ltd / Wavebreak_Media / Thinkstock

| | |

Forschung: Immunzellen-Impfung gegen Krebs

Ein Impfstoff, der Tumore bekämpft – dieser Vision sind Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) und des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung (DKTK) nun ein Stück nähergekommen. Mithilfe eines in Argentinien verwendeten Impfstoffs (Candid#1) konnten sie in Krebsmodellen zeigen, dass stimulierte Immunzellen Krebszellen abtöten können.

Der verwendete Impfstoff wurde ursprünglich für eine bestimmte Infektionserkrankung („argentinisches hämorrhagisches Fieber“) entwickelt. „Wenn man ihn verabreicht, vermehrt er sich in den Tumorzellen und lockt die Immunzellen zum Tumor. Dann behindern sie dessen Wachstum; teilweise bildet er sich sogar ganz zurück“, erläutert Prof. Dr. Karl-Sebastian Lang, Direktor des Instituts für Immunologie der Medizinischen Fakultät am Universitätsklinikum (UK) Essen. In einer klinischen Studie soll nun die Wirksamkeit des Medikaments überprüft werden.

Behandlungsansätze anwenden

© Universität Duisburg-EssenWird der Impfstoff injiziert, lockt er Immunzellen an, die den Tumor bekämpfen. © Universität Duisburg-Essen

Diese richtungsweisenden Erkenntnisse konnten in enger Zusammenarbeit mit der Inneren Klinik (Tumorforschung), der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und der Klinik für Dermatologie gewonnen werden. Entscheidend war dabei auch, dass Dr. Halime Kalkavan aus der Inneren Klinik (Tumorforschung) dank eines IFORES-Stipendiums der Medizinischen Fakultät der UDE das Forschungsprojekt im Institut für Immunologie intensiv bearbeiten konnte.

„Durch die enge Verbindung von exzellenter Grundlagenforschung mit klinischer Krebsforschung am Westdeutschen Tumorzentrums des UK Essen hoffen wir, solche neuen Behandlungsansätze bald auch auf der Station anwenden zu können“, so Prof. Dr. Martin Schuler, Direktor der Inneren Klinik (Tumorforschung) und DKTK-Standortsprecher.

Quelle: Universität Duisburg-Essen (UDE)


Publikation: Halime Kalkavam et al.; Spatiotemporally restricted arenavirus replication induces immune surveillance and type I interferon-dependent tumour regression, Nature Communications, 2017; DOI: 10.1038/ncomms14447

Newsletter abonnieren

Newsletter Icon MTA Blau 250x250px

Erhalten Sie die wichtigsten MT-News und Top-Jobs bequem und kostenlos per E-Mail.

Mehr zum Thema

Multiple Sklerose (MS): Mikroglienzellen schädigen die Myelin-Hülle von Neuronenaxonen.
Bakterien im menschlichen Darm

Das könnte Sie auch interessieren

Niere
Zytomembranstruktur
Mann sitzt auf dem Boden