Der verwendete Impfstoff wurde ursprünglich für eine bestimmte Infektionserkrankung („argentinisches hämorrhagisches Fieber“) entwickelt. „Wenn man ihn verabreicht, vermehrt er sich in den Tumorzellen und lockt die Immunzellen zum Tumor. Dann behindern sie dessen Wachstum; teilweise bildet er sich sogar ganz zurück“, erläutert Prof. Dr. Karl-Sebastian Lang, Direktor des Instituts für Immunologie der Medizinischen Fakultät am Universitätsklinikum (UK) Essen. In einer klinischen Studie soll nun die Wirksamkeit des Medikaments überprüft werden.
Behandlungsansätze anwenden
Diese richtungsweisenden Erkenntnisse konnten in enger Zusammenarbeit mit der Inneren Klinik (Tumorforschung), der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und der Klinik für Dermatologie gewonnen werden. Entscheidend war dabei auch, dass Dr. Halime Kalkavan aus der Inneren Klinik (Tumorforschung) dank eines IFORES-Stipendiums der Medizinischen Fakultät der UDE das Forschungsprojekt im Institut für Immunologie intensiv bearbeiten konnte.
„Durch die enge Verbindung von exzellenter Grundlagenforschung mit klinischer Krebsforschung am Westdeutschen Tumorzentrums des UK Essen hoffen wir, solche neuen Behandlungsansätze bald auch auf der Station anwenden zu können“, so Prof. Dr. Martin Schuler, Direktor der Inneren Klinik (Tumorforschung) und DKTK-Standortsprecher.
Quelle: Universität Duisburg-Essen (UDE)
Publikation: Halime Kalkavam et al.; Spatiotemporally restricted arenavirus replication induces immune surveillance and type I interferon-dependent tumour regression, Nature Communications, 2017; DOI: 10.1038/ncomms14447