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Präventionsmedizin zeigt Wirkung

Ein Herzinfarkt ist eine schwere Erkrankung, die zum Tod führen kann. © Dr Microbe / iStock / Getty Images Plus

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Später Herzinfarkt: Präventionsmedizin zeigt Wirkung

Obwohl Herz-Kreislauf-Erkrankungen noch immer mit Abstand Todesursache Nummer eins in Deutschland sind, zeigt die medikamentöse Behandlung von Risikofaktoren erste Erfolge. Eine Studie, die während der DGK (Deutsche Gesellschaft für Kardiologie) Herztage 2019 in Berlin vorgestellt wurde, erweist, dass Herzinfarkte immer später im Leben der Patienten auftreten.

Ein Team um Dr. Hartmut Seyfert untersuchte, wie sich die Häufigkeit des akuten Herzinfarktes in Abhängigkeit vom Lebensalter im Zeitraum von 2002 bis 2008 und von 2009 bis 2017 entwickelte. Anhand der Daten von 4347 Patienten aus einem eigens eingerichteten Register konnten die Studienautoren feststellen, dass sich im Laufe der Jahre zum einen der Altersmedian um ein Jahr von 68 auf 69 Jahre verschob und zum anderen der Häufigkeitsgipfel des Myokardinfarktes um acht Jahre nach hinten verlagerte.

Trotz dieser Entwicklung erleiden Männer Herzinfarkte noch immer deutlich früher als Frauen. Die meisten Infarkte traten bei Männern im Alter zwischen 68 und 76 Jahren auf, bei Frauen zwischen dem 76. und dem 84. Lebensjahr. Die meisten Infarkte traten bei Männern im Alter zwischen 68 und 76 Jahren auf, bei Frauen zwischen dem 76. und dem 84. Lebensjahr. später im Leben der Patienten auftreten.

Erfolg der präventiven Medizin

Zahlen aus den European Cardiovascular Disease Statistics zeigen, dass sich die täglich verordnete Dosis antihypertensiver Medikamente in Deutschland zwischen 2000 und 2013 von 250 auf knapp 600 und die lipid-senkender Medikamente von 20 auf über 70 je Tausend Personen pro Tag erhöhte. „Wir möchten aufgrund der von uns erhobenen Daten den Anstieg der Altersfrequenz des Myokardinfarktes als Folge einer zunehmend intensivierten Therapie kardiovaskulärer Risikofaktoren ansehen“, kommentiert Seyfert.

Weitere Bemühungen zur Senkung der Infarktrate seien dennoch dringend geboten, meinen die Autoren. Vor allem die zunehmenden Zahlen von übergewichtigen und an Diabetes erkrankten Menschen bereiten Sorgen. Als ermutigendes Zeichen werten sie jedoch den in Deutschland zwischen 1991 und 2016 rückläufigen Nikotinkonsum der Gesellschaft.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V.

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