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Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Das Ausmaß der körperlichen Aktivität sollte dem individuellen Gesundheitszustand der Senioren angepasst werden. © gpointstudio / iStock / Thinkstock

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Sportliche Senioren: Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Moderate körperliche Aktivität bei Menschen über 65 Jahren verringert die Herz-Kreislauf-Sterblichkeit um mehr als 50 Prozent und die Risiken eines akuten Ereignisses um mehr als 30 Prozent. Das berichtete die finnische Geriaterin Prof. Riitta Antikainen (University Oulu) auf einer Pressekonferenz des Europäischen Kardiologiekongresses (ESC) in Rom.

Ein höheres körperliches Aktivitätsniveau lieferte bessere Ergebnisse, ergab die Auswertung der über zwölf Jahre laufenden National FINRISK Study mit fast 2 500 Teilnehmern im Alter von 65 bis 74 Jahren. Die Bedeutung der körperlichen Aktivität in der Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Menschen im arbeitsfähigen Alter sei gut bekannt, so die Forscherin, doch wisse man relativ wenig über die Auswirkungen regelmäßiger körperlicher Aktivität bei älteren Menschen.

Ausreichend sichere körperliche Aktivitäten

„Der Schutzeffekt durch körperliche Freizeitaktivitäten ist dosisabhängig, mit anderen Worten, je mehr man macht, desto besser. Solche Aktivitäten haben auch eine Schutzwirkung, wenn andere Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorliegen, zum Beispiel hohe Cholesterinwerte“, so Prof. Antikainen. „Körperliche Aktivitäten können im Alter eine größere Herausforderung darstellen. Wichtig ist, ausreichend sichere körperliche Aktivitäten zu betreiben, um im Ruhestand gesund zu bleiben.“

Die Baseline-Daten zu Studienbeginn schlossen Antworten auf Fragebögen über körperliche Aktivitäten und anderes Gesundheitsbezogenes Verhalten ein, ebenso wie klinische Daten (Blutdruck, Gewicht und Körpergröße) und Laborwerte einschließlich Cholesterin. Die Studienteilnehmer wurden bis 2013 beobachtet, Todesfälle und ihre Ursachen wurden ebenso systematisch registriert wie Herz-Kreislauf-bedingte Ereignisse durch die Auswertung des Krankenhaus-Entlassungsregisters.

Dem Gesundheitszustand entsprechend betätigen

Die Forscher unterteilten die körperlichen Aktivitätsniveaus in niedrig (Lesen, Fernsehen oder leichte Hausarbeiten), moderat (Gehen, Fahrradfahren, Gärtnern für zumindest vier Stunden pro Woche) oder hoch (Joggen, Skifahren, Gymnastik, Schwimmen, schwere Gartenarbeiten sowie intensives sportliches Training für zumindest drei Stunden pro Woche).

Prof. Dr. Eckart Fleck, Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK): „Die Studie bestätigt altersunabhängig die Bedeutung ausreichender körperlicher Aktivität für die Herz-Kreislauf-Gesundheit. Es muss nicht immer Joggen sein, auch alltäglichere körperliche Betätigungen sind sinnvoll. Natürlich sollte das Ausmaß der Aktivitäten dem individuellen Gesundheitszustand angepasst sein.“ Diese Anpassung lasse sich etwa durch die Registrierung der Herzfrequenz steuern und überwachen, so Prof. Fleck.

Auf dem ESC wurde auch ein neue Aktivitätsmesser „Personal Activity Intelligence“ (PAI) vorgestellt, der die individuelle Herzfrequenz als Maß für eine individuelle Reduktion des Herz-Kreislauf-Risikos nützt. „Menschen sind mitunter nicht ausreichend aktiv, weil sie nicht über sinnvolle Informationen darüber verfügen, wie viel körperliche Aktivitäten für sie erforderlich sind und in welcher Intensität“, so Dr. Javaid Nauman (Norwegen) auf dem ESC-Kongress. PAI soll dabei unterstützen, ein individuell sinnvolles Aktivitätsniveau einzuhalten.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK)

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