Branche
on
Senioren werden zu wenig geimpft

Regionale Unterschiede bei der Psenokokken-Impfung sind groß. © Royaltystockphoto/iStock/Thinkstock

| | | |

Pneumokokken: Senioren werden zu wenig geimpft

Ältere Menschen zwischen 60 und 64 Jahren werden – vor allem in den alten Bundesländern – zu selten gegen Pneumokokken geimpft. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt für Senioren ab 60 Jahren eine solche Standardimpfung. Eine neue Studie der Wissenschaftler vom Versorgungsatlas liefert eine Landkarte der Impflücken.

Landkarte ImpfrateKummulierte 5-Jahres-Impfraten bei Personen ab 60 Jahren in Prozent. © Versorgungsatlas

»Das Präventionspotenzial der Pneumokokken-Impfung bei Senioren wird zu wenig genutzt, aber regional unterschiedlich.« So lautet das Fazit der Wissenschaftler vom Versorgungsatlas in einer jetzt veröffentlichten Studie.

Bei ihrer Untersuchung haben die Forscher die Behandlungsdaten von mehr als 500.000 gesetzlich Versicherten ausgewertet, die 2010 60 Jahre alt geworden waren. Das Team überprüfte, ob diese Menschen zwischen 2010 und 2014 die empfohlene Impfung gegen Pneumokokken erhalten haben.

Die Auswertung zeigt, dass am Ende des Beobachtungszeitraums im Jahr 2014 insgesamt nur 10,2 Prozent der Senioren in der untersuchten Gruppe gegen Pneumokokken geimpft war, Frauen mit 10,9 Prozent etwas häufiger als Männer (9,3 Prozent).

Deutliches Ost-West-Gefälle

Landkarte Impfrate ErkrankungKummulierte 5-Jahres-Impfraten bei Personen mit einer impfrelevanten Erkrankung ab 60 Jahren in Prozent. © Versorgungsatlas

Wie bei anderen Impfungen sind die Raten auch bei der Pneumokokken-Impfung in den neuen Bundesländern (mit 20 bis 25 Prozent) generell höher als die in den alten (knapp 5 bis 15 Prozent).

Am geringsten sind die Impfquoten im Süden und Südwesten der Republik: Baden-Württemberg (4,6%), Rheinland-Pfalz (4,7%) und Bayern (5,7%). Durchgängig höher lagen die Impfraten bei jenen Versicherten, bei denen im Laufe des Beobachtungszeitraums eine »impfrelevante« Erkrankung diagnostiziert wurde, beispielsweise eine Lungenerkrankung.

Die Forscher fanden auch moderate Unterschiede bei der Impfhäufigkeit zwischen Männer und Frauen, die größtenteils signifikant waren.

Auf Bundesebene hatten Frauen eine um knapp 20 Prozent höhere Chance, im Untersuchungszeitraum geimpft zu werden als Männer.

»Um die Impfraten zu verbessern, müssen die Zielgruppen intensiver über die Bedeutung dieser Schutzimpfung aufgeklärt werden«, betont Dr. Bätzing-Feigenbaum. »Dies dürfte am ehesten über die Ärzte gelingen, die den Gesundheitszustand ihrer Patientinnen und Patienten sowie Notwendigkeit und Risiken einer Impfung am besten einschätzen können«.

Ebenso empfehlen die Wissenschaftler vom Versorgungsatlas, aufgrund der nahezu identischen Indikationen bei älteren Erwachsenen, die eine Influenza-Impfung erhalten, auch gleichzeitig den Status der Pneumokokken-Impfung abzufragen und falls indiziert die Impfung zu empfehlen.

Quelle: Versorgungsatlas.de

Newsletter abonnieren

Newsletter Icon MTA Blau 250x250px

Erhalten Sie die wichtigsten MT-News und Top-Jobs bequem und kostenlos per E-Mail.

Mehr zum Thema

Bakterien
Bakterien

Das könnte Sie auch interessieren

Viruszelle
Zerstörung einer Zelle
Nahaufnahme von Tabletten