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Bis 2030 soll Schluss sein mit Hepatitis B und C

Speziell bei der Hepatitis C wird von einer großen Anzahl Betroffener ausgegangen, die von ihrer Infektion nichts wissen. © MattZ90 / iStock / Thinkstock

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Deutscher Lebertag: Bis 2030 soll Schluss sein mit Hepatitis B und C

Die Hauptversammlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat bereits 2016 beschlossen, Hepatitis B und C bis 2030 global einzudämmen beziehungsweise zu eliminieren. Dieses Ziel ist nur mit effizienten Aktivitäten und Aufklärungskampagnen auf nationaler Ebene zu erreichen. Die Ausrichter des 18. Deutschen Lebertages am 20. November 2017 weisen im Vorfeld auf die wichtigen Virushepatitis-Themenbereiche Aufklärung, Screening, Impfung und Therapie hin.

„Mit dem diesjährigen Deutschen Lebertag und seiner Aufforderung, an die Leber zu denken, unterstützen wir auch das von der WHO gesetzte Ziel, die virusbedingte Hepatitis bis 2030 zu eliminieren“, erklärt Professor Dr. Claus Niederau, Vorstandsvorsitzender Deutsche Leberhilfe e. V., und ergänzt: „Wir brauchen mehr Aufmerksamkeit, damit sich die Menschen für das Thema Virushepatitis interessieren.“

Nur mit gezielten nationalen Kampagnen kann die Bevölkerung über die Gefahren von Virus-Lebererkrankungen aufgeklärt werden, damit die alarmierende Anzahl von betroffenen Menschen und Neuerkrankungen eingedämmt werden kann: Weltweit zählen Infektionen mit Hepatitis B- und C-Viren zu den häufigsten Infektions­krank­heiten.

An einer chronischen Hepatitis B sind nach Schätzungen der WHO 248 Millionen Menschen erkrankt. Mit dem Hepatitis C-Virus sind 71 Millionen Menschen chronisch infiziert. Jährlich sterben 1,34 Millionen Menschen an den Folgen der Erkrankung wie beispielsweise Leberzirrhose und Leberzellkarzinom.

Hohe Dunkelziffer

„Das von der WHO gesetzte Ziel kann erreicht werden. Gegen Hepatitis B-Virusinfektionen gibt es wirksame Schutzimpfungen. Und seit 2014 sind neue Medikamente zur Behandlung von Hepatitis C zugelassen, die inzwischen etwa 95 Prozent der Patientinnen und Patienten heilen“, sagt Professor Niederau.

Speziell bei der Hepatitis C wird von einer großen Anzahl Betroffener ausgegangen, die von ihrer Infektion nichts wissen. „Ein entscheidender Punkt ist die hohe Dunkelziffer bei chronischen HCV-Infektionen. Hier ist die Mitarbeit von Haus- und Fachärzten von entscheidender Bedeutung, damit wir die Betroffenen, die ihre Diagnose noch nicht kennen, identifizieren und behandeln können“, erklärt Professor Niederau.

Die häufig symptomlos verlaufenden Hepatitis-Virusinfektionen führen dazu, dass viele Fälle unentdeckt bleiben. Diese Menschen suchen keinen Arzt auf, erhalten keine Therapie und gefährden somit sich selbst und können andere anstecken. Das Motto des diesjährigen Lebertages „An die Leber denken!“ ist deswegen ein wichtiger Aufruf an alle Patienten und Ärzte, nach möglichen Ansteckungsquellen in der Vergangenheit zu forschen und über einen Hepatitis-Test die Lebergesundheit abzuklären.

Quelle: Deutscher Lebertag


Den 18. Deutschen Lebertag finden Sie auch in unserem Kalender.

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