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Demenz macht Deutschen immer mehr Angst

Aktuell leiden in Deutschland rund 1,3 Millionen Menschen unter einer Demenz. © Lighthaunter / iStock / Thinkstock

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Studie der DAK: Demenz macht Deutschen immer mehr Angst

Die Deutschen haben zunehmend Angst vor Alzheimer oder Demenz. Während die Sorge vor Krebs, Unfall oder Herzinfarkt zurückgeht, nimmt die Furcht vor der unheilbaren Erkrankung des Gehirns zu. Dies zeigt einer aktuelle Studie der DAK-Gesundheit.

Laut der Studie der DAK-Gesundheit ist die Angst vor Demenz bei den über 60-Jährigen inzwischen größer als vor Krebs oder einem Schlaganfall. Wie vor einem Jahr schätzen 88 Prozent ihren gegenwärtigen Gesundheitszustand als gut oder sehr gut ein.

Seit 2010 befragt das Forsa-Institut* für die Krankenkasse DAK-Gesundheit jeweils im November bundesweit rund 3.000 Männer und Frauen über ihre Angst vor Krankheiten. Aktuell haben 67 Prozent der Befragten am meisten Furcht vor einem bösartigen Tumor, was im Vergleich zum Vorjahr einen leichten Rückgang bedeutet. Direkt nach Krebs kommt mit 51 Prozent die Angst vor Alzheimer und Demenz – ein Anstieg um drei Prozentpunkte. Es folgt die Sorge vor einem Schlaganfall, einem schweren Unfall oder einem Herzinfarkt.

„Pflegebedingungen verbessern“

Aktuell leiden in Deutschland rund 1,3 Millionen Menschen unter einer Demenz. Experten gehen davon aus, dass sich die Zahl der Betroffenen bis zum Jahr 2050 verdoppelt. „Diese Entwicklung macht vielen Menschen Angst“, sagt Annett Saal, Expertin der DAK-Gesundheit. „Es ist die große Herausforderung von Politik und Gesellschaft, darauf zu reagieren und die Pflegebedingungen für Demenzkranke und ihren Angehörigen zu verbessern.“

Die Angst vor Krankheiten ist je nach Altersgruppe sehr unterschiedlich. Bei den über 60-Jährigen ist die Sorge vor Demenz mit 58 Prozent größer als vor Krebs. Vor einem Schlaganfall fürchtet sich nur jeder zweite Befragte. Bei den 30- bis 44-Jährigen ist dagegen die Angst vor Krebs mit 73 Prozent am größten. Es folgt die Furcht vor einem schweren Unfall oder einem Schlaganfall.

30- bis 44-Jährige nutzen Krebsvorsorge kaum

Trotz der großen Angst vor einer Tumorerkrankung gehen nur 54 Prozent der 30- bis 44-Jährigen zur Krebs-Vorsorgeuntersuchung. In dieser Altersgruppe nutzt nur jeder dritte Befragte den Gesundheits-Check gegen Herz-Kreislauferkrankungen.

Insgesamt schätzen 88 Prozent der Deutschen ihren aktuellen Gesundheitszustand als gut bzw. sehr gut ein. Im Vergleich der Bundesländer bewerten die Menschen in Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen ihren Gesundheitszustand als besonders gut. Schlusslicht ist Brandenburg mit nur 80 Prozent.

Vor diesen Krankheiten haben die Deutschen am meisten Angst:

  1. Krebs (67 Prozent)
  2. Alzheimer / Demenz (51 Prozent)
  3. Schlaganfall (47 Prozent)
  4. Unfall mit Verletzungen (45 Prozent)
  5. Herzinfarkt (39 Prozent)
  6. Bandscheibenvorfall (28 Prozent)
  7. Psychische Erkrankungen, wie Depressionen (26 Prozent)
  8. Schwere Lungenerkrankung (21 Prozent)
  9. Diabetes (16 Prozent)
  10. Geschlechtskrankheit, wie z. B. Aids (16 Prozent)

Quelle: DAK


*Das Forsa-Institut führte für die DAK-Gesundheit vom 31. Oktober bis 19. November 2013 eine bundesweite und repräsentative Befragung von 3.086 Männern und Frauen durch

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