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Erste Operation in Deutschland

Die Ursachen der uterinen Infertilität sind vielfältig, doch durch eine Transplantation kann den Betroffenen geholfen werden. © Zinkevych / iStock / Thinkstock

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Uterustransplantation: Erste Operation in Deutschland

Ein multidisziplinäres Ärzteteam aus dem Department für Frauengesundheit und der Universitätsklinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie des Universitätsklinikums Tübingen hat in Kooperation mit dem Uterustransplantationsteam des Universitätsklinikums Göteborg, Schweden die erste Uterustransplantation in Deutschland durchgeführt.

Die 23-jährige Patientin mit absoluter uteriner Infertilität aufgrund eines Mayer-Rokitanski-Küster-Hauser (MRKH) –Syndroms hat das Transplantat als Lebendspende erhalten. Die mehrstündige Operation ist komplikationslos verlaufen.

Die absolute uterine Infertilität betrifft drei bis fünf Prozent aller Frauen und war bis vor kurzem eine praktisch unheilbare Ursache der weiblichen Unfruchtbarkeit. Die einzigen Möglichkeiten für diese Frauen, Mütter zu werden oder sogar genetisch eigene Kinder zu bekommen, waren die Adoption oder die Leihmutterschaft, die wiederum in Deutschland nicht erlaubt ist.

Planung über mehrere Jahre

Die Ursachen der uterinen Infertilität reichen von geringfügigen Fehlbildungen oder gutartigen Veränderungen des Cavum uteri (der inneren Gebärmutter), die mittels operativer Therapie (Dissektion, Resektion) beseitigt werden können, bis hin zum kompletten Fehlen des Uterus, sei es von Geburt an (kongenitale Aplasie) oder nach notwendiger Entfernung aus benigner oder maligner gynäkologisch-geburtshilflicher Indikation.

Am Universitätsklinikum Tübingen unter der Leitung des Departments für Frauengesundheit und der Universitätsklinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie liefen die Planungen für die erste Uterustransplantation seit mehreren Jahren. Die Arbeitsgruppe um Prof. Mats Brännström konnte im Jahr 2014 erstmals zeigen, dass durch eine Uterustransplantation die absolute uterine Infertilität erfolgreich behandelt werden kann.

Quelle: Universitätsklinikum Tübingen

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