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Ganzkörperscreening in der Strömungsmechanik

Mann im MRT © Fuse / Thinkstock

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Kernspintomographie: Ganzkörperscreening in der Strömungsmechanik

Moderne bildgebende Verfahren mit Hilfe der Kernspintomographie ermöglichen bislang ungeahnte Einblicke in den menschlichen Körper. Der neu berufene Professor für „Strömungsmechanik“ an der Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik der Universität Rostock, Sven Olaf Grundmann, setzt für sein Fachgebiet ebenfalls auf die dreidimensionale Bildgebung mit Hilfe der Kernspintomographie. Die Uni Rostock könnte so die erste Maschinenbaufakultät in Deutschland sein, die mit Hilfe eines eigenen Kernspintomographen ingenieurswissenschaftliche Problemstellungen erforscht.

© Julia Tetzke / Uni RostockProfessor Sven Grundmann hat sich an der Stanford University in den USA mit der Kernspintomographie im Maschinenbau vertraut gemacht. © Julia Tetzke / Uni Rostock

Forscher Prof. Grundmann will an der Fakultät für Maschinenbau der Uni Rostock Kernspintomographie etablieren. Fachlich fit hat sich der 39-Jährige dafür während eines längeren Forschungsaufenthaltes an der Stanford University in den USA gemacht. Er ist in Deutschland einer der ersten Forscher, der in der Lage ist, einen Kernspintomographen zur Untersuchung technischer Strömungen zu nutzen. Ein Ganzkörperscreening in der Strömungsmechanik also? „Ja“, sagt der junge Wissenschaftler fest überzeugt. Er hat sein Diplom im Studiengang Maschinenbau an der Technischen Universität Darmstadt abgelegt, promovierte dort und habilitierte sich 2014 im Fach Strömungsmechanik, ebenfalls an der Uni Darmstadt.

Fächerübergreifende Kooperation

Mit Hilfe der Kernspintomographie lassen sich für komplizierte Strömungen, wie sie beispielsweise in Flugzeugtriebwerken, Motorkühlsystemen oder in der Aerodynamik vorkommen, ungewöhnlich schnell detaillierte Datensätze gewinnen, die man mit keiner anderen strömungsmechanischen Messtechnik erreichen kann“, sagt Prof. Grundmann. Er strebt an der Uni Rostock eine fächerübergreifende Kooperation mit Physikern, Biologen, Elektrotechnikern, Mathematikern, Medizinern und Chemikern an, um das Potenzial für die strömungsmechanische Anwendung voll auszuschöpfen.

Durch diese Kooperationen könne die Kernspintomographie als exzellente Messmethode aber auch von allen genannten Disziplinen genutzt werden. Grundmann, der Vater zweier Söhne ist und mit einer Mediengestalterin verheiratet ist, gibt sich überzeugt: „Mit Hilfe der Kernspintomographie könnten in naher Zukunft ganz neue Bauteile entwickelt werden, die zu beachtlichen Energieeinsparungen führen werden“. Der Dekan der Fakultät für Maschinenbau, Professor Egon Hassel, sagt: „Mittelfristig werden wir die Möglichkeit haben, einen Kernspintomographen anzuschaffen. Es gäbe bereits Kontakte zu anderen Fachgebieten, die ebenfalls interessiert seien und Zusammenarbeit signalisiert hätten.

„Ein spannendes Gebiet“, sagt Prof. Hassel. Und auch Uni-Rektor Prof. Wolfgang Schareck freut sich, wie er sagt, „dass der Lehrstuhl für Strömungsmechanik mit solch einem engagierten und enthusiastischen Forscher besetzt werden konnte“. Er hoffe, dass Möglichkeiten gefunden werden, um die notwendige Ausstattung durch gute Vernetzungsmöglichkeiten innerhalb der Uni für Prof. Grundmann zu bekommen. Der wiederum hat den Ehrgeiz, dass die Uni Rostock die erste Maschinenbaufakultät in Deutschland wird, die mit Hilfe eines eigenen Kernspintomographen ingenieurswissenschaftliche Problemstellungen erforscht. Beispielsweise freut sich der Chefradiologe der Unimedizin Rostock, Prof. Karl-Heinz Hauenstein, auf eine Forschungskooperation mit Prof. Grundmann. „Wir ergründen am Kernspintomographen beispielsweise Blut-Kreislaufmodelle.“ Er sehe da gewisse Parallelen für die Forschung im Maschinenbau.

Weitere Informationen

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