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Lasertechnik zur Behandlung von Epilepsie

Bislang wurde in Europa, die Lasertechnik nur angeboten, nachdem eine vorherige resektive Operation nicht erfolgreich war. © gorodenkoff / iStock / Getty Images Plus

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Minimal-invasive Verfahren: Lasertechnik zur Behandlung von Epilepsie

Die Universitätsklinik in Magdeburg ist das erste Krankenhaus in Deutschland, das die „VISUALASE™ MRI-Guided“ Laser-Ablation Technologie anbietet. Dies ist eine neuartige, minimal-invasive Behandlungsoption zur Abtragung pathologischen Gewebes im Gehirn. VISUALASE™ erhielt im März 2018 das CE-Zertifikat (Conformité Européenne). Es wird seit 2007 in den Vereinigten Staaten eingesetzt.

Die „VISUALASE™ MRI-Guided“ Laser-Ablation ermöglicht die präzise Abtragung von Gehirngewebe über eine dünne Lasersonde. Diese Sonde wird über ein Bohrloch mit lediglich 3,2 mm Durchmesser an einen zuvor genau berechneten Zielpunkt eingebracht. „Das System VISUALASE™ wird Neurochirurgen eine zusätzliche minimal-invasive Möglichkeit bieten, kleine Gewebebereiche präzise zu erfassen und zu behandeln", sagt Prof. Dr. Jürgen Voges, Direktor der Universitätsklinik für Stereotaktische Neurochirurgie Magdeburg.

„Wir freuen uns, jetzt die Möglichkeit zu haben, dieses Verfahren unseren Patienten anzubieten.“ Eine seit Jahrzehnten etablierte stereotaktische Technik wurde erweitert: eine kleine Sonde mit einer Glasfaser bringt Laserenergie an das ausgewählte Hirngewebe. Wenn Licht an das Gewebe abgegeben wird, beginnt die Temperatur im Zielgebiet zu steigen und zerstört so das pathologische Hirngewebe. „Eine besondere MRT-Technologie ermöglicht uns, Temperaturveränderungen in der Tiefe des Gehirns in Echtzeit zu steuern”, so Dr. Lars Büntjen, Oberarzt an der Universitätsklinik für Stereotaktische Neurochirurgie.

Der Patient, der am 13. März in Magdeburg mit der „VISUALASE™ MRI-Guided“ Laser-Ablation als Erster in Deutschland behandelt wurde, hat eine Schläfenlappenepilepsie; ihm war die Möglichkeit einer „heilenden“ Gehirnoperation neu. Bislang wurde in Europa ähnlichen Patienten dieses Verfahren nur angeboten, nachdem eine vorherige resektive Operation nicht erfolgreich war. „Unser Patient hat sich aufgrund des minimal-invasiven Ansatzes sofort für diese Behandlungsoption entschieden“, so PD Dr. Friedhelm C. Schmitt, Leiter der Epileptologie der Universitätsklinik für Neurologie in Magdeburg.

„Der großen Mehrheit der Patienten kann so ein wesentlich belastenderes, offen-resektives Verfahren erspart werden.“ „Die Etablierung des Laser-Verfahrens erforderte eine langjährige Vor- und Zusammenarbeit mehrerer Bereiche. Die Verbindung von moderner Bildgebungstechnologie und innovativer, schonender Behandlungsoption hat diese Methode so interessant für das gesamte Klinikum gemacht“, so Prof. Hans-Jochen Heinze, Direktor der Universitätsklinik für Neurologie und Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Magdeburg.

Quelle: Universitätsklinikum Magdeburg A. ö. R.

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