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Medikamentöse Behandlung verbessern

Die Forschenden stellten fest, dass alle 21 Antidepressiva wirksamer sind als Placebo. © fizkes / iStock / Thinkstock

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Antidepressiva: Medikamentöse Behandlung verbessern

Eine internationale Studie unter Co-Leitung der Universität Bern zeigt erstmals die Wirksamkeit und Verträglichkeit der am häufigsten verschriebenen Antidepressiva auf. Die Erkenntnisse aus 522 klinischen Studien liefern eine bessere Grundlage, um Medikamente gegen Depression effizienter einzusetzen.

Schwere depressive Störungen gehören zu den häufigsten, belastendsten und kostspieligsten psychischen Erkrankungen bei Erwachsenen weltweit. Akute Depressionen lassen sich sowohl medikamentös als auch mit anderen Therapien behandeln, wobei Antidepressiva häufiger eingesetzt werden als Verhaltenstherapien.

Um die für Patienten wirksamsten Antidepressiva verschreiben zu können, sind Ärzte auf die bestmögliche Information angewiesen. Die Wirksamkeit mehrerer Antidepressiva wurde in klinischen Studien bereits verglichen, aber bislang fehlte ein Überblick über die am häufigsten verwendeten Medikamente und deren Nebenwirkungen.

Um Patienten als auch Psychiatern eine bessere Informationsgrundlage zu bieten, haben nun Prof. Georgia Salanti und Prof. Matthias Egger vom Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Bern in Zusammenarbeit mit Kollegen aus Großbritannien und Japan Daten von 522 klinischen Studien zusammengetragen und analysiert. Die Studien enthalten Angaben von 116 477 Patienten und wurden zwischen 1979 und 2016 durchgeführt. Die Meta-Analyse vergleicht die Wirksamkeit der 21 am häufigsten verschriebenen Antidepressiva weltweit.

Kleine, aber wichtige Unterschiede

Die Forschenden stellten fest, dass alle 21 Antidepressiva wirksamer sind als Placebo. Sie unterscheiden sich aber in der Wirksamkeit und Verträglichkeit. Einige Medikamente weisen ein besseres Verhältnis auf zwischen einer Reduktion der Symptome der Depression und den Nebenwirkungen.

Das heißt, dass diese Medikamente besser wirken und gleichzeitig die Therapie weniger häufig wegen Nebenwirkungen abgebrochen wird. Die Forschenden um Georgia Salanti und Matthias Egger hoffen, dass die Ergebnisse der Studie zur Entwicklung von Richtlinien und zu vereinfachten Entscheidungen für oder gegen ein bestimmtes Antidepressivum beitragen werden.

„Obwohl die Unterschiede zwischen Antidepressiva klein sind, sind sie klinisch signifikant und sollten bei Behandlungsentscheidungen berücksichtigt werden", sagt Egger. „Mit dieser Analyse bieten wir die bestmögliche Grundlage, damit Patienten und ihre Psychiater sich für die optimale Behandlung von akuter Depression entscheiden können", sagt Salanti.

Quelle: Universität Bern


Publikation: John R Geddes et al.; Comparative efficacy and acceptability of 21 antidepressant drugs for the acute treatment of adults with major depressive disorder: a systematic review and network meta-analysis; The Lancet, 2018; doi: 10.1016/ S0140-6736(17)32802-7

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