Für eine optimale Diagnose werden konventionelle 2D-Mammographieaufnahmen des Brustgewebes mit 3D-Darstellungen aus der Tomosynthese kombiniert. „Dank der 3D-Darstellung lässt sich mit großer Sicherheit feststellen, ob Verdichtungen in der 2D-Aufnahme lediglich auf eine Überlagerung im Gewebe oder tatsächlich auf ein Karzinom zurückzuführen sind. So können falsch-positive Befunde minimiert werden“, sagt Prof. Dr. Mathias Langer, Ärztlicher Direktor der Klinik für Radiologie.
Niedrige Röntgenstrahlung
Bei der neuen High-Definition-Tomosynthese des Siemens-Mammomaten schwenkt die Röntgenröhre in einem 50-Grad-Bogen um die Brust und nimmt dabei 25 Einzelbilder des Brustgewebes auf, jeweils mit sehr niedriger Röntgenstrahlung. Aus diesen zweidimensionalen Bildern werden anschließend hochaufgelöste 3D-Bilder rekonstruiert.
„Bei der Befunderstellung können wir uns auf dem Monitor durch die einzelnen Schichten des Brustgewebes bewegen. Dank neu entwickelter Rechenverfahren ist die Bildqualität wesentlich erhöht, wir können Mikroverkalkungen klarer erkennen und Veränderungen leichter als gut- oder bösartig identifizieren“, erläutert Prof. Langer. Neben den verbesserten Diagnosemöglichkeiten hilft die neue Technologie auch, die Strahlenbelastung zu senken.
Zur verlässlichen Befunderstellung werden insbesondere bei einem dichten Brustdrüsenkörper zusätzlich zur 3D-Tomosynthese zwei 2D-Mammographien aus verschiedenen Ebenen benötigt. Mussten hierzu bislang insgesamt drei Röntgenaufnahmen gemacht werden, lässt sich nun eine der beiden benötigten 2D-Mammographien aus der High-Definition-Tomosynthese ziehen. Somit entfällt eine der konventionellen 2D-Mammographien und die gesamte Röntgendosis wird um etwa 20 bis 30 Prozent reduziert.
„Dadurch können wir sämtliche Technologien einsetzen, ohne dass es für die Patientin zu einer wesentlich erhöhten Strahlenexposition kommt“, sagt Dr. Marisa Windfuhr-Blum, verantwortliche Oberärztin in der Gynäkologischen Radiologie am Universitätsklinikum Freiburg. In Kombination mit einer klinischen sowie einer Ultraschalluntersuchung erlaubt die neue Anlage somit eine signifikante Verbesserung der Diagnostik.
Quelle: Universitätsklinikum Freiburg