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Rekonstruktion der Mitralklappe

Forscher entwickeln ein Verfahren von dem, vor allem Schwerkranke profitieren, die für eine operative Klappenrekonstruktion nicht infrage kommen. © Fuse / Thinkstock

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Herzkatheterverfahren: Rekonstruktion der Mitralklappe

Neue, spezielle Kathetertechniken ermöglichen es, sehr komplexe Fälle einer Mitralklappenschwäche zu behandeln, indem sie in der Mitte defekter Klappensegel eine Verbindung schaffen und dadurch die Undichtigkeit vermindern. Zwei Eingriffe dieser Art sind erstmals in Ostwestfalen-Lippe am HDZ, NRW, in der Klinik für Interventionelle Kardiologie/Angiologie erfolgreich durchgeführt worden.

Mann zeigt auf Monitor © Peter HübbeProf. Dr. Volker Rudolph, Direktor der Klinik für Allgemeine und Interventionelle Kardiologie/Angiologie am Herz- und Diabeteszentrum NRW, Bad Oeynhausen © Peter Hübbe

„Das neue Verfahren erweitert unsere technischen Möglichkeiten der kathetergestützten Reparatur der Mitralklappe erheblich und bietet uns die Möglichkeit, individuelle Klappenveränderungen gezielter behandeln zu können (Pascal, Hersteller: Edwards)“, erläutert Professor Rudolph, der die Eingriffe gemeinsam mit seinem Team in jeweils 120 Minuten bei einem 79-jährigen Patienten und einer 82-jährigen Patientin durchführte.

„Von dem Verfahren profitieren vor allem Schwerkranke, die für eine operative Klappenrekonstruktion nicht infrage kommen.“ Innerhalb der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) ist Professor Rudolph Sprecher des Arbeitskreises für Mitral- und Trikuspidalklappenerkrankungen.

Das Pascal-System wurde zeitgleich mit zwei weiteren deutschen Zentren erstmals in Deutschland eingesetzt. Das kleine System (engl. Device) ist nur etwa 1,5 Zentimeter groß.

Es wird über die Leiste zu den defekten Mitralklappensegeln vorgeschoben, während das Herz schlägt, ohne Einsatz der Herz-Lungen-Maschine. Die beiden im HDZ von Prof. Rudolph behandelten Patienten haben den Eingriff gut überstanden und können voraussichtlich in den nächsten Tagen schon entlassen werden. Mehr als 500 kathetergestützte Herzklappenverfahren werden jährlich am Herz- und Diabeteszentrum NRW durchgeführt.

Einschließlich der Implantation des Pascal-Systems bietet das Spezialklinikum das gesamte Spektrum moderner Therapieverfahren für Herzklappenpatienten an, die in enger Zusammenarbeit mit der Klinik für Elektrophysiologie/Rhythmologie und der Klinik für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie stattfinden. Insgesamt werden in Bad Oeynhausen rund 3.500 Patienten mit Erkrankung der Herzklappe jährlich stationär betreut.

Über die Klinik für Allgemeine und Interventionelle Kardiologie/Angiologie

Als Spezialklinik zur Behandlung von Herz-, Kreislauf- und Diabeteserkrankungen zählt das Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen (HDZ NRW), Bad Oeynhausen mit 35 000 Patienten pro Jahr, davon 14 000 in stationärer Behandlung, zu den größten und modernsten Zentren seiner Art in Europa.

Die Klinik für Allgemeine und Interventionelle Kardiologie/Angiologie des HDZ NRW unter der Leitung von Prof. Dr. med. Volker Rudolph ist spezialisiert auf die Behandlung der Koronaren Herzkrankheit, Herzklappenfehler, Herzmuskelerkrankungen und entzündliche Herzerkrankungen.

In der Klinik werden jährlich mehr als 4.500 kathetergestützte Verfahren durchgeführt. Modernste diagnostische und bildgebende Verfahren sowie alle modernen Kathetertechniken sichern die bestmögliche und schonende medizinische Versorgung der Patienten.

Die Klinik ist Europäisches und Nationales Exzellenz-Zentrum zur Bluthochdruckbehandlung, anerkanntes Brustschmerzzentrum (CPU – Chest Pain Unit) sowie als überregionales Zentrum zur Versorgung von Patienten mit Herzschwäche (HFU) und Erwachsener mit angeborenem Herzfehler (EMAH) zertifiziert.

Quelle: Herz- und Diabeteszentrum NRW, Bad Oeynhausen

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