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Resistenzen gegen Hormontherapie vermeiden

Die Forscher untersuchen sowohl die resistenten als auch die empfindlichen Brustkrebs-Tumoren genetisch, um unter anderem Mutationen zu finden. © sengulmurat / iStock / Thinkstock

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Brustkrebs: Resistenzen gegen Hormontherapie vermeiden

Bei mehr als 75 Prozent aller Brustkrebsfälle wird eine sogenannte Hormontherapie durchgeführt. Dabei stoppen Medikamente gezielt das Wachstum der auf das Hormon Östrogen angewiesenen Tumorzellen. Doch rund 20 Prozent der Tumore sind gegenüber der Hormontherapie resistent, obwohl die konventionelle Tumoruntersuchung in der Pathologie sie als empfindlich ausgewiesen hat.

Forscherteam © Medizinische Hochschule HannoverProfessor Dr. Hans H. Kreipe (dritter von rechts) mit seinem Team im Institut für Pathologie. Im Vordergrund ist ein Brustkrebs unter dem Mikroskop zu sehen. © Medizinische Hochschule Hannover

Bisher kann man die Resistenz erst dann erkennen, wenn es bei den Patientinnen zu einem Rückfall gekommen ist oder Metastasen entstanden sind. Ein Team unter der Leitung von Professor Dr. Hans H. Kreipe von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) erforscht nun, wie diese Resistenz früher erkannt und möglicherweise verhindert werden kann.

Die Wissenschaftler erhalten dafür von der Deutschen Krebshilfe 1,25 Millionen Euro für drei Jahre. Die MHH bekommt davon 730 000 Euro. Die Forscher untersuchen ganz genau, wie die Resistenz funktioniert. Denn möglicherweise können die dabei ablaufenden Mechanismen mit bereits verfügbaren Medikamenten unterbrochen werden.

Dafür nutzen die Wissenschaftler derzeit laufende Therapiestudien, die einen völlig neuen Ansatz haben: Bei den Studien erfolgt die antiöstrogene Behandlung schon vor der chirurgischen Tumorentfernung. So lässt sich die Resistenz eines Tumors schon daran erkennen, dass er trotz der Behandlung weiter wächst – was unter dem Mikroskop mit speziellen Techniken zu sehen ist.

Die Forscher untersuchen sowohl die resistenten als auch die empfindlichen Tumoren genetisch, um unter anderem Mutationen zu finden. Das Projekt, an dem auch das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) beteiligt ist, koordiniert Professor Kreipe gemeinsam mit Professorin Dr. Nadia Harbeck vom Brustzentrum der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU).

Aus der MHH arbeiten an dem Projekt das Team des Instituts für Pathologie (Leitung Professor Kreipe) und das Team des Instituts für Humangenetik (Leitung Professorin Dr. Brigitte Schlegelberger) mit.

Quelle: Medizinische Hochschule Hannover (MHH)

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