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Struktur von Peptiden entschlüsseln

Prof. Dr. Roderich Süßmuth (links) und Maria Seidel (rechts) werden in dem neu bewilligten Graduiertenkolleg die komplexe Struktur von Peptiden erforschen. © TU Berlin / PR / Felix Noak

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Medikamententwicklung: Struktur von Peptiden entschlüsseln

Die TU Berlin wird Sprecherhochschule des neuen Graduiertenkollegs „Bioactive Peptides – Innovative Aspects of Synthesis and Biosynthesis“. Forscher wollen darin die komplexe Struktur von Peptiden entschlüsseln. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die Forschung mit 4,5 Millionen Euro.

Sprecher des Kollegs, das auf den Gebieten Molekularbiologie, Biochemie, Biologische Chemie und Bioanlaytik forschen wird, ist Prof. Dr. Roderich Süssmuth. Er ist seit 2004 Rudolf-Wiechert-Professor für Biologische Chemie an der TU Berlin und leitet das gleichnamige Fachgebiet. 

In der Biochemie und der Wirkstoffforschung spielen natürliche und synthetische Peptide eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung neuer Medikamente sowie der Identifikation von Angriffspunkten, an denen die der Wirkstoffe andocken.

Maßgeblich bestimmt werden die vielfältigen Funktionen der Peptide durch ihre teils komplexe Molekülstruktur und räumliche Faltung, deren Charakterisierung essenzieller Bestandteil der Forschungen des Graduiertenkollegs sein wird. Die Analyse der Biosynthesemechanismen und möglicher Signalübertragungswege stellen weitere Herausforderungen der modernen Peptidforschung dar.

Diese komplexen Fragestellungen bilden das zentrale Thema des neuen Graduiertenkollegs „Bioactive Peptides“. Peptide sind zumeist kettenförmige Moleküle, die aus zwei bis zu 100 Aminosäuren, den Bausteinen jeglicher Zelle, aufgebaut sind. Bei Ketten aus mehr als 100 Aminosäuren spricht man von Proteinen (Eiweißen).

Besondere Bedeutung in der Forschung

Peptide sind somit die „kleinen Geschwister“ der Proteine und äußerst vielfältig. Sie fungieren in Lebewesen nicht nur als Biokatalysatoren, Signal- und Transportstoffe, sondern unter anderem auch als Speichersubstanzen. Im Rahmen des Graduiertenkollegs werden Doktorandinnen und Doktoranden, didaktisch strukturiert, umfassend interdisziplinäre Bildungsinhalte zur Peptidforschung vermittelt.

Der Lehrinhalt setzt sich aus den Schwerpunktbereichen Molekularbiologie/Biochemie, Synthesechemie und Bioanalytik/Strukturbiologie zusammen.

„In den vergangenen Jahren hat die Peptidforschung eine besondere Bedeutung in der akademischen und industriellen Forschung erlangt. Auf diesem Gebiet besteht deshalb ein steigender und nachhaltiger Bedarf an gut ausgebildeten und kenntnisreichen Forscherinnen und Forschern, die jeweils auch die Sprache des anderen Fachgebiets verstehen und sprechen können“, erklärt Prof. Dr. Roderich Süssmuth.

An dem Graduiertenkolleg sind neben der TU Berlin auch die Freie Universität Berlin, die Humboldt-Universität zu Berlin, die Universität Potsdam und das Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie in Berlin-Buch beteiligt. Der Lehrkörper wird ergänzt durch Beiträge international renommierter Peptidwissenschaftler von Universitäten und aus der Industrie.

Quelle: TU Berlin

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