Die Diagnose „Brustkrebs“ erleben viele Frauen als Schock. Zu den vielfältigen, auf sie hereinstürmenden Sorgen haben viele Betroffene Angst, mit ihren Angehörigen und Freunden über die Krankheit zu sprechen.
„Das Schweigen ist nicht hilfreich. Besonders Kinder haben ein Gespür für die Belastungen der Eltern. Die Ungewissheit beängstigt, dagegen kann ein klärendes und offenes Gespräch Sicherheit geben“, sagt Dr. Andrea Hocke, Leiterin der Gynäkologischen Psychosomatik an der Frauenklinik des Universitätsklinikums Bonn. Sie plädiert für einen offenen Umgang innerhalb der Familie, besonders auch über die tatsächlichen Emotionen: „Dabei gibt es kein richtiges oder falsches Gefühl.“
Hilfe, wenn Patientinnen und Angehörige sich überfordert fühlen
An der Bonner Universitätsfrauenklinik wird allen Frauen mit einer gynäkologischen Krebserkrankung eine psychoonkologische Betreuung angeboten. Da psychische Belastungen oft erst am Ende der verschiedenen Therapien auftreten können, ist auch eine ambulante Vorstellung zu einem späteren Zeitpunkt in der gynäkologischen Psychosomatik jederzeit möglich.
Dieses Angebot gilt über die „Erstdiagnose“ hinaus, wenn der Tumor wiederkehrt oder eine Palliativversorgung notwendig wird. Dabei können auch immer die Angehörigen miteinbezogen werden, die oft mehr belastet sind als die Betroffenen selbst. „Sie haben häufig das Gefühl, dass sie für den anderen stark sein müssen und achten nicht auf die eigenen Ängste und Sorgen“, sagt Hocke.
An die Gynäkologische Psychosomatik können sich zudem Patientinnen mit psychischen Belastungen oder Störungen auch bei anderen gynäkologischen Erkrankungen wenden. Weiterhin betreut das Team auch schwerpunktmäßig Frauen mit Problemen während Schwangerschaft, Geburt oder der Zeit danach.
Auf der kostenlosen Informationsveranstaltung erläutern Hocke und Angela Klein, Leitende Psychologin der Gynäkologischen Psychosomatik an der Bonner Universitätsfrauenklinik, die Möglichkeiten einer psychologischen Betreuung und Begleitung von Patientinnen mit einer gynäkologischen Krebserkrankung und ihren Angehörigen. Zu dem Thema „Mit der Familie über Brustkrebs sprechen“ können anschließend im Gespräch Fragen gestellt werden.
Quelle: Universitätsklinikum Bonn
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