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Wirkung von Weihrauchextrakt

Weihrauch könnte aufgrund der geringen Nebenwirkungen für geringbetroffene und erst kurz erkrankte Patienten eine Behandlungsoption darstellen. © Madeleine_Steinbach / iStock / Thinkstock

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Multiple Sklerose: Wirkung von Weihrauchextrakt

Eine mehrjährige Studie hat die Therapie mit standarisiertem Weihrauchextrakt bei schubförmiger Multipler-Sklerose untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass der über einen bestimmten Zeitraum eingenommene Weihrauchextrakt die entzündliche Krankheitsaktivität der Multiplen Sklerose in der Magnetresonanztomographie signifikant senkt.

Im Rahmen dieser SABA Studie unter der Leitung von Dr. Klarissa Stürner, Oberärztin in der Klinik für Neurologie des UKSH, Campus Kiel, haben Forscher die Wirksamkeit von standardisiertem Weihrauchextrakt bei schubförmiger Multipler Sklerose erforscht. Nun ist die Untersuchung mit überraschenden Ergebnissen beendet worden.

Die frühe Phase-II-Studie mit insgesamt 28 teilnehmenden Patienten konnte zeigen, dass ein dreimal täglich über einen Zeitraum von acht Monaten als Kapseln eingenommener Weihrauchextrakt die entzündliche Krankheitsaktivität der Multiplen Sklerose in der Magnetresonanztomographie (MRT) signifikant senkt.

Die Studie wurde unter der Leitung von Dr. Stürner und Prof. Dr. Christoph Heesen am Institut für Neuroimmunologie und Multiple Sklerose am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf und dem NeuroCure Clinical Research Center der Charité Berlin durchgeführt und war durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Konsortiums New Drugs Against Neurological Diseases (NEU²) gefördert.

Behandlungsoption für Geringbetroffene und erst kurz Erkrankte

„Die Studienergebnisse haben unsere Erwartungen insbesondere in der Zusammenschau der positiven Effekte der Weihraucheinnahme auf bildgebende, klinische und immunologische Messwerte übertroffen“, sagen die beiden verantwortlichen Studienleiter „sie sind jedoch vor allem als Aufforderung für die Durchführung einer kontrollierten Phase-II oder -III Studie anzusehen.“

Weihrauch könnte aufgrund der geringen Nebenwirkungen insbesondere für geringbetroffene und erst kurz erkrankte Multiple-Sklerose-Patienten eine Behandlungsoption darstellen. „Hierzu sind jedoch weitere Studien erforderlich. Unser nächstes Ziel ist daher die Gewinnung eines Sponsors zur Weiterführung dieses vielversprechenden Therapieansatzes“, sagt Dr. Stürner. Von der eigenständigen Einnahme von frei verkäuflich erhältlichen Weihrauchpräparaten wird ausdrücklich abgeraten.

Quelle: idw – Informationsdienst Wissenschaft


Publikation: Christoph Heesen et al.; A standardised frankincense extract reduces disease activity in relapsing-remitting multiple sclerosis (the SABA phase IIa trial); Journal of Neurology, Neurosurgery and Psychiatry, 2017; DOI: 10.1136/jnnp-2017-317101

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