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Quaddeln

Das atopische Ekzem zeigt sich bei Erwachsenen häufig auch an den Händen, vor allem betroffen ist dabei der Handrücken. © Siriporn Kaenseeya / EyeEm / Getty Images Plus

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Dermatosen: Quaddeln, Juckreiz & Co.

Chronische Hauterkrankungen belasten Betroffene häufig ein Leben lang. Zu den Dermatosen gehören unter anderem Psoriasis, Urtikaria, Kontaktekzeme oder Neurodermitis.

Die Haut stellt das größte Organ des menschlichen Organismus dar, steht im dauernden Kontakt mit der Umwelt, ist einer großen Anzahl von Reizen ausgesetzt und kann aus verschiedenen Ursachen (chronisch) erkranken. Dabei kommt es zu sogenannten Effloreszenzen, wie Rötungen, Quaddeln, Papeln oder Pusteln. Häufig gehen sie mit Juckreiz, Schmerzen oder einem Brennen auf der Haut einher.

Psoriasis

Bei der Psoriasis (Schuppenflechte) handelt es sich um eine chronische, entzündliche Hauterkrankung mit geröteten, schuppenden und juckenden Stellen, die vorwiegend am Kopf, an den Knien oder Ellbogen auftreten. Aufgrund des äußeren Erscheinungsbildes leiden Betroffene oft unter Stigmatisierung und Diskriminierung, ziehen sich zurück und isolieren sich sozial.

Die Veranlagung zur Entwicklung einer Psoriasis ist genetisch bedingt, zusätzlich spielen auslösende Faktoren wie Stress, Krankheiten, Stoffwechselstörungen, hormonelle Einflüsse, Alkoholkonsum oder die Einnahme von Medikamenten beim Ausbruch der Hauterkrankung eine Rolle.

Die Schuppenflechte kann in jedem Lebensalter auftreten und verläuft in Schüben. Sie ist nicht heilbar, lässt sich allerdings mit salicylsäure-, milchsäure- oder harnstoffhaltigen Salben, Cremes oder Lotionen lindern. Auch Corticoide oder Vitamin D-Analoga sind bei Schuppenflechte indiziert.

Systemische Wirkstoffe gegen Psoriasis sind Methotrexat, Ciclosporin, Fumarsäureester oder Biologika. Psoriasis-Patienten können auch spezielle Shampoos, Badezusätze oder Waschlotionen nutzen.

Urtikaria

Typisch für die Urtikaria, auch Nesselsucht genannt, sind Quaddeln, Juckreiz und Angioödeme. Die Symptome entstehen dadurch, dass die Mastzellen Histamin freisetzen. Der Botenstoff führt zu Juckreiz, zu einer Vasodilatation sowie zu Schwellungen, die durch den Austritt von Flüssigkeit ins Gewebe bedingt sind.

Von einer chronischen Nesselsucht spricht man, wenn die Symptome über einen Zeitraum von mindestens sechs Wochen bestehen. Manchmal kommt es ohne einen erkennbaren Grund zu einer Urtikaria (chronische spontane Urtikaria), in anderen Fällen lösen physikalische Reize, wie etwa Wärme, Kälte, Druck, Kratzen oder Licht, die Hauterkrankung aus (chronische induzierbare Urtikaria).

Die chronische spontane Urtikaria tritt mitunter begleitend zu Autoimmunerkrankungen auf. Antihistaminika sind Mittel erster Wahl und haben sich in der Therapie bewährt. Bei akuten Schüben kommen kurzzeitig Glucocorticoide zum Einsatz.

Kontaktekzem

Kontaktekzeme entstehen zum einen durch toxische Reize, zum anderen basieren sie auf allergischen Reaktionen. Zu den toxischen Einwirkungen zählen Säuren, Laugen oder Detergenzien. Eine allergische Reaktion wird bei Kontakt mit einem Antigen hervorgerufen. Dies sind unter anderem Duftstoffe oder auch Nickel. Zur Behandlung eignen sich topische Glucocorticoide oder ein systemisch wirkendes Antihistaminikum.

Neurodermitis

Das atopische Ekzem, auch bekannt als Neurodermitis, ist eine chronische Hautkrankheit, die schubweise verläuft oder kontinuierlich fortschreitet und durch stark juckende Ekzeme auffällt. Diese treten oft in den Kniekehlen, den Ellenbeugen, den Leisten, auf dem Handrücken, der Stirn, dem Hals oder dem Nacken auf. Die Kopfhaut ist gerötet, entzündet und schuppt sich.

Die erbliche Veranlagung spielt eine große Rolle bei der Entstehung der Neurodermitis. Zum Ausbruch der Erkrankung tragen allerdings weitere (äußere) Faktoren bei. Während eines akuten Schubs schaffen cortisonhaltige Präparate, Calcineurin-Hemmer oder kurzzeitig gegebene orale Glucocorticoide Linderung.

Bei schweren Verläufen verordnet der Arzt Cortisonpräparate, Ciclosporin A oder Antihistaminika zur innerlichen Anwendung. In der Basistherapie sollten Neurodermitiker darauf achten, ihre Haut ausreichend mit Feuchtigkeit zu versorgen, zum Beispiel mit Hilfe von Harnstoff. Die Verwendung von rückfettenden Duschölen oder Ölbädern bietet sich ebenfalls in der Basistherapie an.

Martina Görz


Quellen:

  • Hautkrankheiten: Welche gibt es?; netdoktor.de
  • Hautkrankheiten – Psoriasis, Neurodermitis und chronische Urtikaria; krankenhaus-naturheilweisen.de
  • Chronische Hautkrankheiten: Topische Glucocorticoide sind noch unverzichtbar; aerzteblatt.de
  • Deutscher Psoriasis Bund e.V.: Psoriasis; psoriasis-bund.de
  • Schuppenflechte; focus-arztsuche.de
  • Urtikaria: Wandernde Quaddeln; pharmazeutische-zeitung.de
  • Neurodermitis; allergieinformationsdienst.de
  • Neurodermitis: Behandlung, Symptome, Ursachen; onmeda.de
  • Neurodermitis – häufig belastend und chronisch; schwabe.de

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