„Was in einem menschlichen Gegenüber vorgeht, erahnen wir als Menschen intuitiv“, erklärt Krämer, Sozialpsychologin an der Universität Duisburg-Essen (UDE). „Kommunizieren wir mit Maschinen, ist es schwieriger sie richtig zu lesen und zu verstehen.“ Dabei ist es wichtig zu wissen, was in einer Maschine vorgeht. Wer will schon gerne sein Kleinkind mit einem Roboter spielen lassen, ohne zu wissen, wozu er fähig ist?
Wo landen unsere intimen Gesundheitsdaten? Hört Alexa wirklich nur das, was sie hören soll? Kinder, die sich mit sprechenden Geräten beschäftigen, Erwachsene, die sich Tipps von der Gesundheits-App geben lassen, und Senioren, die auf einen virtuellen Alltagsplaner setzen, sie alle untersucht die interdisziplinäre Forschergruppe unter der Leitung Krämers in den nächsten vier Jahren.
„Wir untersuchen Szenarien aus dem Alltag aller Nutzer, dazu gehören neben den Erwachsenen auch die verletzliche Gruppe der Jungen und Älteren“, so Krämer. „Bei den 7- bis 10-Jährigen heißt das. Unsere Informatiker wollen wissen, wie ein KI-Gerät gebaut sein muss, damit der Nachwuchs es intuitiv bedienen kann. Die Ethik-Experten analysieren, welche Beziehung die Kinder zu den Geräten entwickeln und die Juristen fragen, wie Minderjährige ihre Zustimmung geben und die Geräte selbstbestimmt nutzen können.“
Krämer selbst untersucht, wie sich das Verständnis für die technischen Systeme und die Beziehung zu den Geräten entwickelt. Die Sozialpsychologin interessiert auch, ob das menschliche Kommunikationsverhalten nachhaltig beeinflusst wird.
Quelle: Universität Duisburg-Essen (UDE)