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Anwendungsgebiete der optischen Kohärenztomographie

Ob sich die OCT-Technologien für eine bestimmte Anwendung eignet, hängt von der Lichtdurchlässigkeit des jeweiligen Gewebes ab. © i-works/amanaimagesRF / iStock / Thinkstock

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Bildgebungsverfahren: Anwendungsgebiete der optischen Kohärenztomographie

Das nicht-invasive bildgebende Verfahren der optischen Kohärenztomographie, kurz OCT, eignet sich schon heute hervorragend dazu, den Aufbau und die Struktur organischer Gewebe zu untersuchen. So ist beispielsweise Tumorgewebe mit der OCT bereits in frühen Krankheitsstadien erkennbar. Das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT aus Aachen hat sich gemeinsam mit Partnern nun zum Ziel gesetzt, weitere medizinische Anwendungsgebiete der OCT-Technologie zu erschließen.

Die nicht-invasive OCT-Technologie erreicht Eindringtiefen im Gewebe von mehreren Millimetern bei einem Auflösungsvermögen bis in den Mikrometerbereich. Aktuelle OCT-Bildgebungssysteme basieren auf faseroptischen Konzepten und lassen sich damit leicht miniaturisieren. Ob sich die OCT-Technologien für eine bestimmte Anwendung eignet, hängt von der Lichtdurchlässigkeit des jeweiligen Gewebes ab.

Für jede Anwendung muss das Systemdesign individuell angepasst und die Technologie neu ausgelegt werden. Das auf kurzkohärenter Interferometrie mit infrarotem Licht basierende Verfahren bietet nicht nur eine hohe Qualität der Darstellung, sondern bewahrt den Patienten auch vor Strahlungsbelastungen und liefert sofortige Untersuchungsergebnisse.

In den kommenden Jahren könnte der Markt für OCT-Systeme daher vor allem in der minimal-invasiven Chirurgie und bei nicht-invasiven Anwendungen wachsen. Zurzeit werden meist einzelne OCT-Komponenten anwendungsunabhängig entwickelt und optimiert. Das Fraunhofer IPT hat sich zum Ziel gesetzt, die Technologie anwendungsspezifisch für neue medizinische Einsatzmöglichkeiten weiter zu entwickeln.

Nationales Kompetenznetzwerk: „Innovationsforum FOMed“

Die Forschungsallianz OCT für die Medizin „Innovationsforum FOMed" bündelt als Netzwerk von Unternehmen und weiteren Partnern aus Industrie und Forschung Kompetenzen und Interessen der Teilnehmer, um systematisch medizinische Anforderungen zu identifizieren, Ideen weiterzuentwickeln, Lösungen aufzuzeigen und diese in konkreten Forschungs- und Entwicklungskooperationen umzusetzen.

Zu diesem Zweck vereint das Netzwerk nahezu alle Akteure der Wertschöpfungskette, zunächst im regionalen Zusammenschluss der Teilnehmer, steht aber auch nationalen und international tätigen Partnern offen.

In Themenworkshops des Innovationsforums werden die Lösungsansätze erarbeitet und die Ergebnisse dem gesamten Teilnehmerkreis während einer zweitägigen Abschlusstagung präsentiert. Der Auf- und Ausbau des interdisziplinären FOMed-Innovationsforums wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) in der Förderinitiative „Innovationsforen Mittelstand" gefördert.

Deutsch-japanische Forschungsallianz „OCTmapp“

Ziel des Forschungsprojekts „Optical Coherence Tomography for New Medical Applications", kurz OCTmapp, ist es, gemeinsam mit dem Institute for Advanced Biomedical Engineering and Science der Tokyo Women’s Medical University ein internationales Netzwerk und eine Forschungsstruktur zum Thema OCT für neue medizinische Anwendungen in Japan aufzubauen.

Während der fünfjährigen Projektlaufzeit ermitteln die Partner aus Deutschland und Japan gemeinsam Maßnahmen, um eine sich finanziell selbsttragende deutsch-japanische Forschungseinrichtung hervorzubringen. Dafür werden in der ersten Projektphase ein gemeinsamer Entwicklungsplan und Forschungsstrategien erarbeitet und vorbereitende Maßnahmen zur Strategieumsetzung eingeleitet, wie ein OCT-Innovation-Lab, in dem sich klinische Vorstudien durchführen lassen.

Ab dem dritten Projektjahr, der zweiten Phase, wird die Forschungspräsenz institutionalisiert, die entwickelte Forschungsstrategie, der Technologietransfer und schutzrechtliche Verwertung von Neuentwicklungen umgesetzt. Während des letzten Projektjahrs soll die neue Forschungseinrichtung dann in den Regelbetrieb überführt werden.

Quelle: Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT

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