Es schleust mit Hilfe einer spezifischen bakteriellen Injektionsspritze Teile seiner Hülle in die Zellen der Magenschleimhaut ein. Diese treffen dort auf bestimmte Proteine, die Signale zur Entzündung an den Zellkern weiterleiten. Das Team um Professorin Dr. Christine Josenhans vom Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene veröffentlichte diese Erkenntnisse kürzlich.
Erstautorin ist Dr. Saskia C. Stein, auch entscheidend mitgewirkt haben die Doktorandin Eugenia Faber und die Post-Doktorandin Nina Coombs. Die Forscherinnen konnten mit Hilfe der Genschere CRISPR-Cas9 auch eines der Proteine identifizieren, das die Signale zur Entzündung an den Zellkern weiterleitet.
Es handelt sich um das sogenannte Adaptorprotein TIFA. „Diese Erkenntnisse werden helfen, neue Therapieansätze gegen die chronische Magenschleimhautentzündung und vor allem gegen den daraus möglicherweise entstehenden Magenkrebs zu finden“, sagt Professorin Josenhans.
Bisher werden Helicobacter pylori-Infektionen hauptsächlich mit Antibiotika therapiert. Die Arbeit des MHH-Teams wurde im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanzierten Sonderforschungsbereichs (SFB) 900 „Chronische Infektionen: Mikrobielle Persistenz und ihre Kontrolle“ sowie des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) gefördert.
Quelle: Medizinische Hochschule Hannover (MHH)
Originalpublikation: Dr. Saskia C. Stein et al.; Helicobacter pylori modulates host cell responses by CagT4SS-dependent translocation of an intermediate metabolite of LPS inner core heptose biosynthesis; PLOS Pathogens, 2017; DOI: 10.1371/journal.ppat.1006514