Der letzte und bisher größte Ebola-Ausbruch im Jahr 2014 hat über 11.000 Menschen das Leben gekostet. Nun gilt es, einen erneuten Ausbruch der Krankheit zu verhindern. Die schnelle Entwicklung von Impfstoffen ist eines der Themen auf dem Kongress.
In einer Podiumsdiskussion am 20. November diskutieren Experten mit der Redakteurin Kathrin Zinkant, Süddeutsche Zeitung, zum Thema „Impfschutz gegen die Seuchen von morgen – wann ist es ethisch, die klinische Entwicklung von Impfstoffen gegen neu auftretende Erreger zu beschleunigen?" Für den Ebola-Impfstoff wird derzeit ein beschleunigtes Verfahren angewandt.
Stand der Infektionsforschung
„Die schnelle Entwicklung von Impfstoffen gegen Ebola und andere neu auftretende Infektionskrankheiten ist ein wichtiger Schwerpunkt im DZIF“, betont Prof. Martin Krönke, Vorstandsvorsitzender des DZIF. Das Programm der Jahrestagung mache aber deutlich, wie breit im DZIF zu infektiologischen Themen geforscht wird.
Neben den neu auftretenden Viren beschäftigen auch Krankheiten wie Aids, Hepatitis, Malaria, Tuberkulose und Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes die Forscher. Ein weiterer Schwerpunkt des Kongresses wird die Bekämpfung von Krankenhausinfektionen sein. Die zunehmende Ausbreitung von Krankheitserregern, die gegen Antibiotika resistent sind, erfordert neue Antiinfektiva und eine effektive Eindämmung resistenter Bakterien.
„Es ist eine Kernaufgabe der Infektiologie, das Wissen darüber, wie diese Infektionen verhindert und behandelt werden können, voranzutreiben“, sagt Prof. Gerd Fätkenheuer, Leiter der Infektiologie an der Klinik I für Innere Medizin am Uniklinikum Köln. Nötig wären mehr Spezialisten für Infektionskrankheiten, die Patienten mit komplexen Erkrankungen behandeln und die auch die Fortbildung anderer Arztgruppen sicherstellen könnten, so der Präsident der DGI.
Bei der gemeinsamen Jahrestagung der DGI und des DZIF präsentieren die Wissenschaftler den aktuellen Stand der Infektionsforschung. „Die erste gemeinsame Jahrestagung sehen wir als Chance, unser Wissen künftig noch besser bündeln zu können und gemeinsame Ziele der Infektionsbekämpfung effektiv vorantreiben zu können“, so Fätkenheuer.