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Freiburger Mediziner ausgezeichnet

Dr. Tobias Böttler erforscht welcher Mechanismus darüber entscheidet, dass Infektionen zwar bei einigen Patienten ausheilen, bei den meisten hingegen einen chronischen Verlauf nehmen. © Uniklinik Freiburg

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Hepatitis C-Forschung: Freiburger Mediziner ausgezeichnet

Der Freiburger Mediziner Dr. Tobias Böttler, Facharzt in der Klinik für Innere Medizin II des Universitätsklinikums Freiburg, ist mit dem diesjährigen Adolf-Kußmaul-Preis ausgezeichnet worden. Der mit 5 000 Euro dotierte Preis wurde Dr. Böttler auf der Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Gastroenterologie am 11. Juni 2016 in Karlsruhe überreicht.

Dr. Böttler wurde für seine Forschungsarbeiten an follikulären T-Helferzellen bei der Hepatitis-C Virusinfektion geehrt. Diese Zellen sind für die Entstehung von Antikörpern von großer Bedeutung, da sie bei der Ausreifung von B-Zellen helfen. Alle derzeit verfügbaren Impfungen basieren auf der Entstehung von Antikörpern. Zwar gibt es für die Hepatitis-C Virusinfektion effektive Therapien, eine Impfung allerdings noch nicht.

Die von Dr. Böttler untersuchte Zellpopulation könnte ein zentraler Baustein bei der Entwicklung einer Impfung gegen Hepatitis-C sein. Der Preis, der seit 1991 jährlich anlässlich der Tagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Gastroenterologie verliehen wird, ist nach dem Gastroenterologen Adolf Kußmaul (1822-1902) benannt. Er wird speziell an junge Wissenschaftler verliehen. Gestiftet wird er von der Falk Foundation in Freiburg.

Neuer Sonderforschungsbereich

Dr. Böttler gehört zum Team von Prof. Dr. Robert Thimme, Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin II des Universitätsklinikums Freiburg, das sich an einem neuen Sonderforschungsbereich (SFB) beteiligt. Das Projekt geht am Beispiel der verschiedenen Hepatitis-Viren der Frage nach, welcher Mechanismus darüber entscheidet, dass Infektionen zwar bei einigen Patienten ausheilen, bei den meisten hingegen einen chronischen Verlauf nehmen.

Außerdem wollen die Wissenschaftler ergründen, wie dieses Wissen für neue Therapieansätze genutzt werden kann – was angesichts von mehr als 500 000 chronisch Hepatitis infizierten Personen in Deutschland von großer klinischer Bedeutung ist. „Die Bewilligung dieses Sonderforschungsbereichs unterstreicht die Exzellenz und Tradition auf dem Gebiet der Hepatologie sowie Infektiologie und Immunologie am Standort Freiburg“, erklärt Prof. Thimme.

„Es ist eine große Motivation, die enge und sehr gut etablierte Zusammenarbeit zwischen Grundlagenforschung und Klinik zum Wohle unserer Patienten fortzusetzen und auszubauen.“ Der Sonderforschungsbereich 179 setzt sich aus Wissenschaftlern verschiedener hochkarätiger Forschungseinrichtungen zusammen. Sprecher des Sonderforschungsbereichs ist Prof. Dr. Ralf Bartenschlager vom Universitätsklinikum Heidelberg und vom Deutschen Krebsforschungszentrum.

Weitere beteiligte Hochschulen sind die Ludwig-Maximilians-Universität und die Technische Universität München. Der SFB ist eine Weiterentwicklung einer DFG-Forschergruppe, die an den Universitäten Freiburg und Heidelberg etabliert war.

Quelle: Universitätsklinikum Freiburg

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