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Gegen Diskreminierung vorgehen

Seit nunmehr 30 Jahren wird am 1. Dezember an die Menschen erinnert, die an den Folgen von AIDS gestorben sind, und denjenigen die Hand gereicht, die mit HIV/AIDS leben. © shironosov / iStock / Thinkstock

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Welt-Aids-Tag: Gegen Diskreminierung vorgehen

Seit 1988 dient der Welt-AIDS-Tag dazu, Solidarität mit erkrankten Menschen zu üben und gegen Diskriminierung zu wirken. Denn trotz der jahrzehntelangen Aufklärungsarbeit kursieren noch immer Vorstellungen von der Krankheit, die den vielfältigen Leben mit ihr nicht gerecht werden, noch immer finden die Geschichten vieler Personen mit HIV/AIDS, etwa von Sexarbeiterinnen und -arbeitern, Trans-Personen und Inhaftierten, kein Gehör.

Hier setzt die Arbeit des europäischen Forschungsverbunds „Disentangling European HIV/AIDS Policies: Activism, Citizenship & Health" (EUROPACH) an, das am Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) koordiniert wird.

Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den nationalen Gesundheitspolitiken Deutschlands, Großbritanniens, der Türkei und Polens, deren Verwobenheit und europäische Dimensionen werden untersucht.

Während in Westeuropa das politische Programm UNAIDS, das gemeinsame Programm der Vereinten Nationen zur Reduzierung von HIV /Aids, auch dazu beiträgt, dass die Zahl der Neuinfektionen abnimmt, steigen in einigen osteuropäischen und zentralasiatischen Ländern die Zahl der Neuinfektionen. Entsprechend unterscheiden sich auch die lokalen Strategien im Umgang mit HIV/AIDS.

Teil eines digitalen Oral History-Archives

EUROPACH interessiert besonders, wie Praktiken der Vergangenheit in aktivistische und politische Strategien eingebunden werden, um die Zukunft zu denken. Beteiligt am Projekt sind neben der HU die Jagiellonen Universität in Krakau, die Universität Basel und die Goldsmiths, University of London.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler analysieren Dokumente und Zeugnisse von HIV/AIDS-Politiken und erforschen politische Praktiken, mit denen der Diskriminierung von erkrankten Menschen begegnet wurde. Sie führen Interviews mit Aktivistinnen und Aktivisten sowie Zeitzeuginnen und Zeitzeugen durch, um mehr über die diversen Lebensrealitäten, Überlebensstrategien und Aktivitäten zum Aufbau von (Selbst-)Hilfe-Netzwerken zu erfahren.

Die Interviews werden Teil eines digitalen Oral History-Archives sein, das an der HU angesiedelt sein wird. EUROPACH wird durch das Programm „Humanitites in the European Research Area" gefördert. Es arbeitet eng zusammen mit dem Projekt ‚„Keine Rechenschaft für Leidenschaft!" Aids-Krise und politische Mobilisierung in den 1980er und frühen 1990er Jahren in Deutschland‘, das ebenfalls am Institut für Europäische Ethnologie der HU forscht.

Quelle: Humboldt-Universität zu Berlin

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