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Nachsorge bleibt lebenslang wichtig

Auch nach der Krebserkrankung bleibt eine regelmäßige Kontrolle unersetzlich. © KatarzynaBialasiewicz / iStock / Thinkstock

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Krebs in der Jugend: Nachsorge bleibt lebenslang wichtig

Patienten die im jungen Alter eine Krebskrankheit überstanden haben sind überglücklich. Doch die Freude über den vermeintlichen „Sieg“ über die Krebserkrankung hält oft nicht lange an. Denn auch nach dem Krebs werden viele Betroffene im Laufe ihres Lebens von chronischen Gesundheitsstörungen geplagt. Das Junge Krebsportal der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs soll die Patienten unterstützen und wurde daher ausgebaut.

Dr. Christian Denzer © Universitätsklinikum UlmDr. Christian Denzer, Funktionsoberarzt der Sektion pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie © Universitätsklinikum Ulm

„Besonders durch Chemotherapien und Bestrahlung entwickeln sich bei ehemaligen Krebspatienten noch Jahrzehnte danach gesundheitliche Probleme, die oft spät erkannt werden. Auch das Wissen über mögliche Therapien und über die notwendige regelmäßige Nachsorge ist zu wenig verbreitet“, erläutert Dr. Christian Denzer, Funktionsoberarzt der Sektion pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie an der Ulmer Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin.

Besonders betroffen von den Spätfolgen einer Krebserkrankung ist das Hormonsystem. Für diesen Bereich hat Dr. Denzer in Kooperation mit anderen Ärzten in Deutschland auf dem Jungen Krebsportal der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs nun ein Beratungsangebot aufgebaut: „Veränderungen des Hormonhaushaltes“.

Große medizinische Aufgabe

Dr. Christian Denzer © Universitätsklinikum UlmDr. Christian Denzer, Funktionsoberarzt der Sektion pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie © Universitätsklinikum Ulm

Betroffene können sich mit ihren Fragen bundesweit an Experten wenden, die besonders auf den Bereich der Nachsorge bei Krebs spezialisiert sind. „Wir müssen verhindern, dass ein junger Erwachsener, der glücklich eine Krebserkrankung überstanden hat, später z.B. an Schilddrüsenkrebs erkrankt, Herz-Kreislauf-Probleme bekommt oder früh unter Osteoporose, also brüchigen Knochen, leidet. Dazu kann eine vernünftige Nachsorge beitragen – die aber bei Weitem nicht flächendeckend und oft nur in speziellen Zentren geleistet wird“, so Denzer.

„Die Frage, wie ehemalige Krebspatienten über ihre Lebenszeit hin weiter gut medizinisch versorgt werden, ist eine der großen medizinischen Aufgaben der Zukunft. Der stellen wir uns mit unserem neuen Beratungsangebot“, ergänzt Dr. Denzer. Die Ulmer Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin unter der Leitung des Ärztlichen Direktors Prof. Dr. Klaus-Michael Debatin ist eines der großen deutschen Zentren für die Versorgung von Kindern und Jugendlichen z.B. mit Krebserkrankungen des blutbildenden Systems wie Leukämien.

Dr. Christian Denzer und Prof. Dr. Martin Wabitsch haben in Ulm ein überregionales Zentrum für Kinder- und Jugendliche mit Hormonstörungen nach Krebserkrankungen aufgebaut und Evidenz-basierte AWMF-Leitlinien entwickelt, die heute im deutschsprachigen Raum als Standard gelten.

Quelle: Universitätsklinikum Ulm

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