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Präventionsforschung in der Medizin

Biomarker sind Messwerte im Blut, die eine Erkrankung anzeigen können. © Henrik Dolle / iStock / Thinkstock

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Biomarker: Präventionsforschung in der Medizin

Zukünftig möchte die Medizin in immer stärkerem Maß präventiv tätig werden. Daher werden Messmethoden, die eine Veränderung von „gesund“ zu „krank“ anzeigen, immer wichtiger für die Wissenschaftler. Die Europäische Union (EU) fördert jetzt ein Projekt in dem Biomarker erforscht werden sollen die den Status „gesund“ messbar machen. Mit ersten Ergebnissen rechnen die Forschenden in etwa drei Jahren.

In der Medizin gibt es heute viele so genannte Biomarker. Dabei handelt es sich um bestimmte Messwerte im Blut, die eine Erkrankung anzeigen können. Diese Biomarker sind sehr wichtig für die behandelnden Ärztinnen und Ärzte um den Erfolg einer Therapie zu bewerten. Ein Beispiel hierfür ist der HbA1c Wert, der anzeigt wie gut ein Diabetiker eingestellt ist.

Leider liegen solche Biomarker bisher nur für Erkrankungen vor, nicht aber für Gesundheit. Gerade für Vorsorgeuntersuchungen oder Programme zur Lebensstiländerung würden sich präventiv tätige Medizinerinnen und Mediziner aber solche Messinstrumente wünschen. Dieser Frage geht nun ein internationales Forscherbündnis nach (BioNUGUT), das von der Europäischen Union mit über einer Million Euro gefördert wird.

Gestörte Symbiose

Professor Matthias Laudes © SoulPicture KielProfessor Matthias Laudes © SoulPicture Kiel

Professor Matthias Laudes, Vorstandsmitglied im Exzellenzcluster „Entzündungsforschung“, Medizinische Fakultät an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und Leiter der Klinischen Ernährungs- und Stoffwechselmedizin an der Klinik für Innere Medizin 1 am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, koordiniert das Projekt: „In den vergangenen zehn Jahren haben wir gelernt, dass Gesundheit ein Zustand ist, in dem alle unsere Körperzellen mit allen Bakterien die in uns und auf uns leben im Einklang stehen.“

Sei diese Symbiose gestört, könnten sich Krankheiten wie Diabetes und Darmentzündungen entwickeln. Deshalb suchen die Forschenden jetzt Faktoren, die das gesunde Zusammenleben von uns Menschen mit all unseren Darmbakterien anzeigen, damit diese später als Indikatoren einer gesunden Lebensweise in Präventionsprogrammen genutzt werden können.

Ebenfalls am Projekt beteiligt ist Clustermitglied Professorin Karin Schwarz vom Institut für Humanernährung und Lebensmittelkunde an der Kieler Universität. Neben europäischen Arbeitsgruppen ist an dem Projekt auch eine Wissenschaftlerin aus Kanada beteiligt. Auf diese Weise wollen die Beteiligten untersuchen, ob die neuen Biomarker für Gesundheit geographischen Besonderheiten unterliegen. Erste Ergebnisse erhoffen sich die Wissenschaftler in ungefähr drei Jahren.

Quelle: Exzellenzcluster „Entzündungsforschung“

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