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Roboter als Helfer bei medizinischen Therapien?

Ein Roboter beglückwünscht einen Patienten, weil dieser farbige Becher nach einer Vorgabe korrekt sortiert hat. © Shelly Levy-Tzedek

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Intelligente Maschinen: Roboter als Helfer bei medizinischen Therapien?

In der Fachzeitschrift „Science Robotics“ analysiert ein Forschungsteam um Neurowissenschaftler Dr. Philipp Kellmeyer vom Universitätsklinikum Freiburg und Prof. Dr. Oliver Müller vom Philosophischen Seminar der Universität Freiburg, welche Verbesserungen bei sozial-assistiven Robotern (SARs) erforderlich sind, damit sie sinnvolle Helfer bei medizinischen Therapien werden können.

Der Bedarf an effektiven Strategien für die medizinische Rehabilitation wird in den kommenden Jahrzehnten deutlich zunehmen, da die Überlebensrate von Patientinnen und Patienten nach Krankheiten mit schweren funktionellen Defiziten, wie zum Beispiel einem Schlaganfall, steigen wird. Die Forschenden kommen zu dem Ergebnis: Die Entwicklung von SARs verlangt nicht nur technische Verbesserungen, sondern vorrangig soziale, vertrauensbildende Maßnahmen.

Gerade Rehabilitationspatienten seien auf eine verlässliche Beziehung zu ihren Therapeutinnen und Therapeuten angewiesen. Daher müsse es Vertrauen in die Sicherheit des robotischen Systems geben, insbesondere in Bezug auf die Vorhersehbarkeit des Verhaltens der Maschinen. Dieser Aspekt sei angesichts der weiter entwickelten Intelligenz der Roboter und damit ihrer Selbständigkeit von großer Bedeutung.

Vertrauensbasis wichtig

Darüber hinaus können Roboter und Patienten erst dann gut interagieren, erklären die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, wenn sie gemeinsame Ziele haben, die sie im Therapiekontext verfolgen. Dafür müssen bei der Entwicklung der SARs auch philosophische und entwicklungspsychologische Ansätze berücksichtigt werden: Die Fähigkeit des Roboters, Absichten und Bewegungspläne eines Patienten zu erkennen, seien eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Vertrauen müsse also auch vorhanden sein, damit sich die Beteiligten aufeinander einstellen können. Frustrationen, die bei Patienten zum Beispiel durch körperliche oder sprachliche Einschränkungen vorhanden sind, würden vermieden, wenn es gelinge, die Roboter an die spezifischen Bedürfnisse des jeweiligen Patienten anzugleichen. 


Quelle: Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau

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