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Spermidin hält Synapsen fit

Spermidin soll es ermöglichen, dass Synapsen auch im Alter ihre Fähikeit Nervenzellen zu verbinden nicht verlieren. © iLexx_iStock_Thinkstock

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Gedächtnisschwund: Spermidin hält Synapsen fit

Wissenschaftler um Prof. Dr. Stephan Sigrist von der Freien Universität Berlin, Prof. Dr. André Fiala von der Georg-August-Universität Göttingen und Prof. Dr. Frank Madeo von der Karl-Franzens-Universität Graz konnten durch Untersuchungen an der Fruchtfliege Drosopila melanogaster zeigen, dass durch die Einnahme des Polyamin-Moleküls Spermidin Gedächtnisdefizite im Alter behoben werden könnten.

Synapsen, die Neuronen in unserem Gehirn verbinden, kodieren kontinuierlich neue Erinnerungen. Doch die Fähigkeit dazu – dem Lernen – kann bei manchen Menschen im Alter in drastischem Tempo und Umfang schwinden.

Die Wissenschaftler der drei Universitäten fanden heraus, dass die altersbedingte Demenz durch Veränderungen auf der Ebene der Synapsen mit ausgelöst wird. Der menschliche Körper bildet das hiervor schützende Spermidin zwar selbst, doch mit zunehmendem Alter weniger effektiv. Eine Verabreichung der Substanz könne also der Gedächtnisleistung aufhelfen, vermuten die Wissenschaftler.

Die Wissenschaftler wählten die Fruchtfliege Drosophila melanogaster, weil hier Erinnerungsprozesse auf molekularer Ebene ähnlich verlaufen wie bei Menschen; das Insekt ist damit ein geeignetes Modell für die Simulation von Altersprozessen. Durch Fütterung von Spermidin gelang es, den Gedächtnisverfall zu unterdrücken. Die Studie erweitert Ergebnisse einer Studie der Wissenschaftler aus dem Jahr 2013.

Quelle: Freie Universität Berlin


Publikation: Stephan J. Sigrist et al.; Spermidine Suppresses Age-Associated Memory Impairment by Preventing Adverse Increase of Presynaptic Active Zone Size and ReleasePLOS Biology, 2016; DOI: 10.1371/journal.pbio.1002563

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